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BUND kritisiert unseriöses Vorgehen bei Suche nach Atomendlager und fordert Neustart

Archivmeldung vom 11.11.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.11.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
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Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sieht im geplanten Vorgehen von Bundesregierung und Bundesländern bei der Suche nach einem Endlager für hochradioaktiven Atommüll noch keinen Durchbruch. Inakzeptabel sei vor allem, dass man sich immer noch nicht endgültig vom Standort Gorleben verabschiedet habe. Bevor dort im Salzstock die untertägigen Erkundungsarbeiten nicht endgültig gestoppt worden seien, könne nicht von einem seriösen Neuanfang bei der Suche nach dem am besten geeigneten Standort gesprochen werden, sagte der BUND-Atomexperte Thorben Becker in Berlin. Voraussetzung für eine seriöse Endlagersuche sei außerdem Klarheit über die Menge des am Ende einzulagernden Atommülls.

"Der Salzstock bei Gorleben wurde aus politischen und nicht aus fachlichen Gründen als Atommüllendlager ausgewählt. Inzwischen weiß man, dass er sich dafür nicht eignet. Bei einer seriösen Endlagersuche darf dieser Standort keine Rolle mehr spielen", sagte Becker.

Bevor die Suche nach einem neuen Standort beginne, müsse zunächst ein umsetzbares Konzept zur Endlagerung des hochradioaktiven Atommülls erstellt werden, forderte Becker. Es müsse Aussagen über die Art und Weise der Einlagerung und des Verschlusses des Endlagers enthalten. Berücksichtigt werden müssten auch Vorschläge zu einer möglichen Zugänglichkeit zum Endlager und zur Rückholbarkeit des Strahlenabfalls. In die Suche einbezogen werden müssten außerdem geo¬logische Formationen wie Granitgestein oder Ton.

"Wir brauchen ein Endlagersuchgesetz, dass nicht dafür gestrickt wird, um den Standort Gorleben durchzusetzen, sondern das einen echten Neuanfang ermöglicht. Die Frage, wie mit dem gefährlichen Erbe der Atomindustrie umzugehen ist, muss nach bestem Wissen und Gewissen beantwortet werden", sagte Becker.

Nicht länger hingenommen werden dürfe, dass die politisch Verantwortlichen die Augen davor verschlössen, dass sich die Atommüllmenge Tag für Tag vergrößere und niemand wisse, wohin damit. Nur wenn alle Atomkraftwerke vom Netz seien werde es bei der Einrichtung eines Atommülllagers gelingen, die nötige Akzeptanz dafür zu gewinnen, sagte Becker.

Werde der Atomausstieg weiter so zögerlich vollzogen wie derzeit geplant, führe dies zu einer Vergrößerung der Menge des hochradioaktiven Atommülls um etwa 4000 Tonnen. Die Menge des zu entsorgenden hochradioaktiven Atommülls belaufe sich um das Jahr 2020 auf dann rund 18000 Tonnen.

Wenn Ende November wieder ein Castortransport von Frankreich nach Niedersachsen rolle, werde der BUND gemeinsam mit zahlreichen anderen Organisationen an der Großdemonstration am 26.11. in Dannenberg in der Nähe der Castor-Verladestation teilnehmen. Einer der dortigen Redner werde der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger sein.

Quelle: BUND (ots)

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