Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Natur/Umwelt Moorforscher Hans Joosten: Moore müssen schnell wiedervernässt werden

Moorforscher Hans Joosten: Moore müssen schnell wiedervernässt werden

Archivmeldung vom 09.10.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.10.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Moore sind die Schwämme der Natur: Sie schützen vor Überflutungen bei starken Regenfällen und als Wasserspeicher für heiße und trockene Sommer.
Moore sind die Schwämme der Natur: Sie schützen vor Überflutungen bei starken Regenfällen und als Wasserspeicher für heiße und trockene Sommer.

Foto: Urheber
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Moorforscher Hans Joosten plädiert dafür, trockengelegte Moorböden auch dann wiederzuvernässen, wenn darauf Landwirtschaft betrieben wird. Statt Mais könnten die Bauern dann etwa Schilf anbauen. Im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" verwies der Professor für Moorkunde und Paläoökologie darauf, dass ohne die Wiedervernässung der Moore die Klimaziele der Bundesrepublik nicht einzuhalten seien.

Die Landwirte müssten allerdings bei der Produktionsumstellung unterstützt werden. Sumpfpflanzen-Anbau müsse entsprechend bei den EU-Agrarsubventionen berücksichtigt werden. Wenn der Landwirt sich in der Vergangenheit entschieden habe, seine Fläche wiederzuvernässen und darauf Schilf oder Rohrkolben anzubauen, habe er sofort seinen Anspruch darauf verloren. "Langsam ändern sich diese Regeln, aber es ist alles noch viel zu kompliziert", kritisiert Joosten.

Trockengelegte Moorböden seien für fast sieben Prozent des Treibhausgasausstoßes in Deutschland verantwortlich, sagte Joosten. Die Nationale Moorstrategie der Bundesregierung bezeichnete er vor diesem Hintergrund als unzureichend. Der CO2-Ausstoß müsse durch Wiedervernässung der Böden deutlich gesenkt werden. "Umso länger man das herauszögert, desto größer wird das Problem, und desto schwieriger wird es für die Landwirte, sich anzupassen", sagte Joosten.

Der niederländische Biologe forscht unter anderem zu Torfmoos als Alternative zu fossilem Torf. Für sein jahrzehntelanges Engagement wird er am Sonntag neben der Ökologin Katrin Böhning-Gaese mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte paella in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige