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Veränderungen der Ozeane: Schreckliche Folgen für Menschen

Archivmeldung vom 22.06.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.06.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Kaputte Riffe, keine Fische - globale Erwärmung zerstört Ozeane. Bild: Global Change Inst
Kaputte Riffe, keine Fische - globale Erwärmung zerstört Ozeane. Bild: Global Change Inst

Die erste umfangreiche Darstellung der Folgen des Klimawandels auf die Weltmeere macht deutlich, dass sich die Umweltbedingungen dort in einer Geschwindigkeit verändern, die es seit Jahrmillionen nicht gab. Mit der Zunahme der atmosphärischen Treibhausgase, die vom Menschen produziert werden, kommt es zu dramatischen und irreversiblen Veränderungen der Funktionen in den Ozeanen. Hunderte Mio. Menschen werden davon betroffen sein, berichten Forscher in der jüngsten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Science.

Die Studienergebnisse basieren auf den jüngsten Untersuchungen, die von zwei der renommiertesten Meeresforscher durchgeführt wurden. Schwerwiegende Folgen für Hunderte Mio. Menschen sind nicht auszuschließen, wenn dieser Trend fortgesetzt wird, schreibt Studien-Leitautor Ove Hoegh-Guldberg vom Global Change Institute an der University of Queensland.

Erde als Organismus

"Die Weltmeere erzeugen die Hälfte des Sauerstoffs, den wir zum Atmen brauchen und absorbieren 30 Prozent des vom Menschen erzeugten CO2", erklärt Hoegh-Guldberg. "Damit sind die Ozeane wie das Herz und die Lunge des Planeten. Ein Überleben der Erde ohne die Meere ist nicht möglich." Die jüngsten Studien zeigen Zeichen von schlechter Gesundheit. "Es sieht so aus, als habe die Erde zwei Packungen Zigaretten täglich geraucht", vergleicht der Forscher die Situation.

Hoegh-Guldberg warnt vor plötzlichen und unerwarteten Veränderungen, die problematische Folgen für den Menschen haben können. "Das ist zudem ein weiterer Beweis dafür, dass es zu einer nächsten großen Aussterbenswelle kommen wird", schreibt der Forscher. Die größten Probleme dabei bereiten die rasche Erwärmung und die zunehmende Versauerung der Meere, die zur Zerstörung der Korallenriffe, Seegraswiesen und Mangroven führt. Die Folge sind immer weniger und immer kleinere Fische und der Zusammenbruch ganzer Nahrungsketten.

Emissionen greifen in biochemische Prozesse ein

Studien-Co-Autor John Bruno von der University of North Carolina in Chapel Hill bestätigt, dass die Treibhausgase in viele wichtige physikalische und geochemische Aspekte der Erde in einer seit einer Mio. Jahre beispiellosen Art eingreifen. "Das führt zu fundamentalen und globalen Änderungen der Funktionsweise von marinen Ökosystemen." Es sei mit großer Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass ein Kippeffekt eintritt, dessen Folgen schnell und unaufhaltsam sind und der auch zu Veränderungen verschiedener anderer Systeme führt.

"Tatsache ist, dass viele kalkbildende Organismen in den Meeren von der Versauerung betroffen sind. Massiv unter Druck stehen hier ganz besonders jene Arten, die die veränderte Situation nicht kompensieren können. Dazu zählen beispielsweise viele Warmwasserkorallen", so Ulf Riebesell, Professor für biologische Ozeanographie am Kieler IFM-GEOMAR, im pressetext-Interview.

"Während des vergangen Jahrhunderts haben die Weltmeere fast die Hälfte des vom Menschen emittierten atmosphärischen CO2 absorbiert", meint der Mollusken-Experte und Paläontologe Martin Zuschin von der Universität Wien im pressetext-Interview. Mit dieser Absorption verringere sich auch der Karbonatgehalt, den Muscheln, Schnecken, aber auch Korallen für den Aufbau ihrer Kalkschalen aus Kalziumkarbonat benötigen.

Quelle: pressetext.austria Wolfgang Weitlaner

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