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Chemiealtlasten: Waldböden vergessen nur sehr langsam

Archivmeldung vom 21.07.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.07.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Umweltbundesamtes (UBA)
Bild: Umweltbundesamtes (UBA)

Wälder bedecken rund 30 Prozent der Fläche Deutschlands und erfüllen wichtige Funktionen: Wälder sind Lebensraum für Pflanzen und Tiere, produzieren Sauerstoff und ihre Böden reinigen das Regenwasser. Waldböden speichern aber auch Schadstoffe – und sind daher ein guter Gradmesser für die Umweltbelastung. In einer neuen, interaktiven Karte des Umweltbundesamtes (UBA) lässt sich nun recherchieren, wie hoch die Waldböden mit persistenten, organischen Schadstoffen belastet sind.

Polyaromatische Kohlenwasserstoffe, die über Jahrzehnte aus dem Stein- und Braunkohleabbau, der Mineralölindustrie oder aus Kaminen in Haushalt und Industrie freigesetzt wurden, finden sich in den Waldböden ebenso wie die seit über 30 Jahren in Deutschland verbotenen polychlorierten Biphenyle (PCB). Auch DDT – ein seit langer Zeit bereits verbotenes Insektizid, welches in Deutschland zuletzt 1985 in den Kiefernwäldern Brandenburgs gegen den Borkenkäfer versprüht wurde – lässt sich heute noch nachweisen.

Die Daten sind ein Spiegelbild der Chemieanwendung und Schadstoffemissionen in beiden Teilen Deutschlands: Vor allem an alten Industriestandorten wie dem Saarland, dem Ruhrgebiet und dem Bitterfeld-Wolfener Chemiedreieck gibt es erhöhte Konzentrationen zum Teil längst verbotener Stoffe. Die gute Nachricht: An den meisten Standorten liegen die Werte unter den Vorsorgewerten der Bundesbodenschutzverordnung.

„Eine direkte Gefährdung der Bevölkerung zeigen unsere Bodenschadstoff-Daten nicht, aber wir können auch keine Entwarnung geben: Böden speichern einmal in die Umwelt entlassene persistente Schadstoffe und werden diese über Jahrzehnte nach und nach freigeben.“ sagte Maria Krautzberger, Präsidentin des UBA. Das Beispiel DDT zeigt das deutlich: Hier werden Belastungen nicht nur dort gefunden, wo das Mittel versprüht wurde, sondern teilweise auch in der weiteren Umgebung.

Die neue Karte basiert auf der „Bodenzustandserhebung im Wald (BZE)“, einem Gemeinschaftsprojekt der Umwelt- und Forstverwaltungen von Bund und Ländern.

Quelle: Umweltbundesamtes (UBA)

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