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Experte: Die Situation in Fukushima gebietet ein internationales Manöver

Archivmeldung vom 19.10.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.10.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Fukushima: Mitarbeiter am Kraftwerks­eingang (13. April 2011)
Fukushima: Mitarbeiter am Kraftwerks­eingang (13. April 2011)

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Auf dem Gelände des KKW Fukushima 1 in Japan wurde am 18. Oktober 2013 zweimal ein jäher Anstieg des Strahlungspegels in den Grundwasserproben festgestellt. So hat die Tritiumkonzentration beispielsweise die zulässigen Werte um das 6.500-Fache übertroffen, berichtet Oleg Nechaj bei Radio "Stimme Russlands". Das ist der ernsthafteste Vorfall von allen, die bisher im Raum des Kernkraftwerkes fixiert worden sind. Nach wie vor bleibe das Problem des Austritts von verstrahltem Wasser in Fukushima 1 akut, meinen Experten.

Weiter heißt es in dem Beitrag: "Ein sehr hoher Strahlungspegel wurde bereits in mehreren Abschnitten in der Nähe der Tanks für die Aufbewahrung von Wasser im KKW Fukushima festgestellt. Überhaupt haben sich auf dem Kraftwerksgelände Hunderte Tonnen Wasser mit unterschiedlichem Verseuchungsgrad angesammelt. Der Raum, in dem es zum Schmelzen der Spaltzone der Kernkraftreaktoren gekommen ist, bleibt offen. Diese Zone werde mit Hilfe von fließendem Wasser abgekühlt, erläutert Igor Ostrezow, Experte für Kernphysik und Kernenergiewirtschaft:

„Das Wasser wird zugeführt, und man muss es irgendwie ableiten. Dort hat man speziell eine große Anzahl von Containern aufgestellt. Sie werden laufend herangefahren und gefüllt, so dass dort der gesamte Raum wahrscheinlich mit ihnen vollgestellt ist. Größere Mengen Wasser werden an ihnen vorbei vergossen, denn es gelingt nicht, das ganze Wasser in die Behälter abzufüllen. Neulich hat es einen Zwischenfall gegeben, als die Arbeiter etwas falsch gemacht hatten und ein großes Entweichen von Wasser zu verzeichnen gewesen war. Sie haben zwar einen einhundert Meter tiefen Absperrdamm errichtet, doch das Grundwasser fließt auch in einer größeren Tiefe. Daher gelangt alles in den Ozean. Ich weiß nicht, aus welchem Grund das geschieht, aber die Japaner wollen keine ernst zu nehmenden Maßnahmen ergreifen. Japan wird mit der Situation schlicht und einfach nicht fertig. Und da kommt es schon darauf an, ein internationales Manöver auszurufen.“

Der Betreiber des Kraftwerkes, das Unternehmen „Tokyo electric power“ (TEPCO), kann das, was sich im Kernkraftwerk abspielt, weder regeln noch kontrollieren, dessen ist sich Wladimir Sliwjak, Kovorsitzender der internationalen Ökologiegruppe „Ekosaschtschita“ (Ökologieschutz), sicher:

„Im Grunde genommen wirkt das Unternehmen im Reaktionsbetrieb. Wenn etwas passiert, dann fangen sie an, sich Gedanken darüber zu machen, was getan werden muss. Das heißt: sie haben die Situation ganz eindeutig nicht im Griff. Dort kann alles nur Mögliche passieren, es können sich auch ernstere Probleme als jetzt ergeben. Und der Strahlungssprung bedeutet am ehesten neue Leckagen. Größere Mengen von radiaktivem Wasser sammeln sich an verschiedenen Stellen an.“

Das Unternehmen TEPCO hat die Absicht, die Arbeiten zur Dekontamination des Bodens fortzusetzen, um die weitere Verstrahlung des Grundwassers zu vermeiden. Das Problem Dekontamination des verstrahlten Wassers und des Boden, der Entsorgung von radioaktiven Abfallprodukten, die in größeren Mengen in Kernkraftwerken anfallen, sei weiterhin überaus schwierig, stellt Igor Ostrezow fest:

„Die einzige Methode ist das Verdampfen, doch ist das kein radikales Verfahren. Denn es bleibt noch viel übrig. Das heißt, dass es keine absoluten Technologien gibt. Im Forschungsstadium befinden sich Technologien zur Dekontamination mit Hilfe von Beschleunigern. Wir sind seit langem dabei, diese Sache ‚durchzuboxen’.“

Die Wissenschaftler sehen die Lösung des Problems in der Entwicklung der so genannten Thorium-Energiewirtschaft. Das bedeutet das Verbrennen von beliebigen schweren Elementen mit Hilfe eines Beschleunigers. Es wird erwartet, dass die Fragen der Zukunft der Kernenergiewirtschaft ebenso wie die Probleme der Liquidation von Auswirkungen der Havarie im KKW Fukushima 1 Ende Oktober auf einer internationalen Konferenz bei der Europäischen Organisation für Kernforschung erörtert werden."

Quelle: Text Oleg Nechaj - „Stimme Russlands"

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