Wetter verweigert weiterhin Angleich an menschgemachte Statistikvorgaben: Vergangener Monat war zweitheißester April seit Aufzeichnungsbeginn

Der vergangene Monat war weltweit der zweitheißeste April seit Beginn der Aufzeichnungen. Die durchschnittliche Oberflächentemperatur lag bei 14,96 Grad Celsius, teilte das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus am Donnerstag mit. Der Monat war um nur 0,07 Grad kühler als der Rekordapril 2024 und 0,07 Grad wärmer als der drittheißeste April 2016.
Die Durchschnittstemperatur lag 1,51 Grad über dem Durchschnitt von
1850-1900, der zur Definition des vorindustriellen Niveaus herangezogen
wird. Der April 2025 war der 21. Monat innerhalb der letzten 22 Monate,
in dem die globale Durchschnittstemperatur mehr als 1,5 Grad über dem
vorindustriellen Niveau lag. Auch der 12-Monats-Zeitraum von Mai 2024
bis April 2025 lag 1,58 Grad über dem vorindustriellen Niveau.
Die
Zielmarke des Pariser Klimaabkommens, den Temperaturanstieg auf
möglichst 1,5 Grad zu begrenzen, ist damit nicht gerissen, da sich die
Maßgabe auf einen mehrjährigen Durchschnitt bezieht. Angesichts der
anhaltend hohen Emission von klimaschädlichen Treibhausgasen, die 2024
ein neues Rekordhoch erreicht haben, wären für die Einhaltung des Ziels
allerdings drastische CO2-Einsparungen nötig.
Weitere Extreme
wurden bei der Meeresoberflächentemperatur und bei der arktischen
Meereisausdehnung beobachtet. Die durchschnittliche
Meeresoberflächentemperatur lag im April 2025 bei 20,89 Grad, dem
zweithöchsten Wert, der für diesen Monat aufgezeichnet wurde. Die
arktische Meereisausdehnung lag drei Prozent unter dem Durchschnitt und
war damit die sechstniedrigste monatliche Ausdehnung für April in der
47-jährigen Geschichte der Satellitenaufzeichnungen. Die
Meereisausdehnung in der Antarktis lag zehn Prozent unter dem
Durchschnitt und damit die zehnniedrigste seit Beginn der Aufzeichnungen
für diesen Monat.
Im April 2025 war es in weiten Teilen
Mitteleuropas, Großbritanniens, Südfennoskandiens und Teilen Osteuropas
überdurchschnittlich trocken. Dagegen war es in den meisten Gebieten
Südeuropas, Nordnorwegens, Südfinnlands und Teilen Westrusslands
überdurchschnittlich nass. Im Alpenraum kam es zu starken Niederschlägen
mit Überschwemmungen, Erdrutschen und Lawinen. Überdurchschnittlich
nasse Wetterbedingungen herrschten zudem in Teilen Kanadas und Alaskas,
im mittleren Westen der USA, in Teilen des östlichen und zentralen
Russlands, im südlichen Afrika, im Norden Australiens und im zentralen
Südamerika. In vielen dieser Regionen führten starke Niederschläge zu
Überschwemmungen und damit verbundenen Schäden.
Mit dem Pariser
Klimaabkommen haben sich 195 Staaten auf die Begrenzung der globalen
Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad und möglichst unter 1,5 Grad
im Vergleich zum vorindustriellen Niveau geeinigt. Nach Analysen der am
"Climate Action Tracker" beteiligten Wissenschaftler sind die Maßnahmen
der Bundesregierung nahezu dafür geeignet, den Temperaturanstieg auf
unter zwei Grad zu begrenzen, allerdings wird das 1,5-Grad-Ziel
verpasst. Geht man allerdings davon aus, dass den Bürgern Deutschlands
derselbe Anteil am verbleibenden CO2-Budget zusteht wie allen anderen
Menschen auch, ist das Ziel der Bundesregierung unzureichend, um eine
Erderhitzung von über drei Grad zu verhindern.
Quelle: dts Nachrichtenagentur