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Störfall in Jülicher Atom-Versuchsreaktor jahrzehntelang vertuscht

Archivmeldung vom 26.04.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Hochtemperaturreaktor AVR im Forschungszentrum Jülich. Bild: Maurice van Bruggen / de.wikipedia.org
Hochtemperaturreaktor AVR im Forschungszentrum Jülich. Bild: Maurice van Bruggen / de.wikipedia.org

Aachen/Jülich. Ein schwerer Störfall des Atom-Versuchsreaktors im Jahr 1978 in Jülich ist über Jahrzehnte vertuscht worden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Expertenkommission, die vom Forschungszentrum Jülich eingesetzt wurde, um die Vergangenheit des ehemaligen Versuchsreaktors aufzuarbeiten. Der Dampferzeuger-Störfall von 1978 stellte eine hochgefährliche Situation dar und wurde nach Ansicht der Kommission heruntergespielt. Damals waren 27000 Liter Wasser durch ein Leck in den Reaktorkern gelangt.

Das wurde erst möglich, weil Mitarbeiter der Forschungseinrichtung einen Sicherheitsschalter manipuliert hatten. Der Vorfall wurde damals in die niedrigste Zwischenfallkategorie eingeordnet. Dieser Vorfall hätte laut Expertengruppe in die zweithöchste oder höchste Meldekategorie (A) eingeordnet werden müssen: als "sicherheitstechnisch unmittelbar signifikanter Störfall". Die Kommission deckte zahlreiche weitere Mängel beim Betrieb des Versuchsreaktors auf. So konnte die Temperatur im Reaktorkern nie richtig kontrolliert werden, was dazu führte, dass der Kern stark radioaktiv verseucht wurde. Außerdem gelangte radioaktiv verseuchtes Wasser ins Grundwasser. Mit dem Jülicher Hochtemperaturreaktor versuchte die deutsche Forschung in den 70er Jahren ein eigenes Reaktorkonzept an den Markt zu bringen. 1988 wurde der Jülicher Versuchsreaktor wegen zahlreicher technischer Mängel endgültig abgeschaltet.

Quelle: Aachener Zeitung (ots)

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