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Bundeswehr warnt vor „Geisterwolken“

Archivmeldung vom 15.11.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.11.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Im Juli 2005 zeigte das Wetterradar über Hunderte Kilometer Regenwolken an, die nicht existierten. Meteorologen vermuteten militärische Experimente und erstatteten Strafanzeige. Jetzt warnt die Bundeswehr erstmals vor möglichen Radarfehlern durch Flugübungen.

Im Juli 2005 zeigte das Wetterradar über Norddeutschland eine 350 Kilometer lange Wolke, die gar nicht existierte. Meteorologen verschiedener Organisationen, unter anderem des deutschen und des niederländischen Wetterdienstes, konnten natürliche Ursachen ausschließen. Neben dem Verdacht illegaler Wetterexperimente schien die einzige plausible Erklärung, dass das Radarecho durch Partikel erzeugt wurde, die in großer Menge in der Atmosphäre ausgesetzt wurden - so genannte „Düppel“. Die gigantischen Ausmaße der Störung und vor allem zu welchem Zweck dies geschah, ist den Wissenschaftlern bis heute unklar. Der Bonner Wetterservice Donnerwetter.de erstattete deshalb zur Aufklärung im Februar Strafanzeige gegen Unbekannt.

Im März tauchten dann mehrmals weitere, rätselhafte Strukturen in den Radarbildern über
Deutschland auf - teilweise auch über Süddeutschland. Durch eine Anfrage im Niedersächsischen Landtag wurde dann auch die Bundeswehr in die Ermittlungen einbezogen. Immerhin kam auch das Verteidigungsministerium zu dem Schluss, dass „nur das Ausbringen sehr spezifischer Düppel in erheblicher Menge“ als Ursache in Frage käme. Die Bundeswehr bestritt, der Verursacher der Radarstörungen zu sein, bestätigte aber, dass in der Nacht vom 22. auf den 23. März 2006 eine Luftkampfübung über den Niederlanden stattfand - etwa eine Stunde vor dem Auftauchen merkwürdiger Echos auf dem Radar. Dabei seien auch Düppel ausgesetzt worden. Diese hätten sich jedoch nach etwa 1 Stunde und 10 Minuten „aufgelöst“. Zudem hätte die ausgesetzte Menge nicht für Radarechos in der beobachteten Größe ausreichen können, gab das Verteidigungsministerium in seiner Stellungnahme an.

Für die Meteorologen ein unhaltbarer Zustand: „Wer einen Liter Altöl in den Wald kippt wird zu
Recht bestraft. Wenn aber in der Atmosphäre über Hunderte Kilometer etwas ausgebracht wird, erfährt die Öffentlichkeit nichts. Ganz zu schweigen davon, dass Wettervorhersagen dadurch gestört werden“, meint Michael Klein von Donnerwetter.de. Doch nun scheinen die Beteiligten gelernt zu haben: „Uns wurden nun erstmals von der Bundeswehr Flugübungen angekündigt, die möglicherweise Störungen des Wetterradars hervorrufen können. Zumindest wissen wir nun, wann wir dem Radar weniger vertrauen müssen.“

Die Frage, was in der Atmosphäre ausgesetzt wird und ob Auswirkungen auf Mensch und Umwelt bestehen können, bleibt jedoch weiter offen.

Quelle: Pressemitteilung Donnerwetter.de GmbH

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