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Wal- und Delfinschutz im Mittelmeer: Fortsetzung regionalen Artensterbens befürchtet

Archivmeldung vom 22.10.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.10.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Heute beginnt in Dubrovnik, Kroatien, die bis zum 25.10. andauernde 3. Vertragsstaatenkonferenz zum Schutzabkommen für Wale und Delfine im Mittelmeer und Schwarzen Meer (ACCOBAMS).

Wal- und Delfinschützer schlagen Alarm auf Grund der desolaten Situation der Meeressäuger in der Region, und machen dafür insbesondere die Fortsetzung einer verfehlten Fischereipolitik, aber auch die Ignoranz der Staaten gegenüber neuen Bedrohungen, wie z.B. die zunehmende Lärmverschmutzung, verantwortlich.
Besonders kritisch ist die Situation für den Gemeinen Delfin, einst die am weitesten verbreitete Delfinart im Mittelmeer, die seit 2004 als "stark gefährdet" gilt. In der nördlichen Adria ist die Art gänzlich verschwunden, im östlichen Ionischen Meer stehen die lokalen Populationen vor der Ausrottung und auch im Golf von Vera, Südspanien, ist der Bestand rückläufig. "Während im östlichen Teil des Mittelmeeres Überfischung und die dadurch verursachte Nahrungsknappheit für die Abnahme lokaler Delfinpopulationen verantwortlich ist, werden im Süden Italiens und Frankreichs weiterhin illegal Treibnetze benutzt. Diese bedeuten den Tod Tausender Delfine jedes Jahr", sagt Nicolas Entrup, Sprecher der internationalen Wal- und Delfinschutzorganisation WDCS.

Einen Lösungsansatz sehen Experten in der Errichtung von Meeresschutzgebieten. 18 solcher Gebiete werden den ACCOBAMS Vertragsstaaten zur Umsetzung nahe gelegt. Acht davon, die speziell für den Gemeinen Delfin ausgewiesen werden sollen. "Solche Gebiete beinhalten auch von der Fischerei freie Zonen und hätten zudem den positiven Nutzen für die Fischerei selbst, da sich darin auch kommerziell übernutzte Fischarten von der Überfischung erholen könnten", meint Sigrid Lüber, Präsidentin von OceanCare.

Die Schwerpunkte der Diskussion im Rahmen der ACCOBAMS Konferenz bilden:

- Änderung des Abkommens hinsichtlich eines gänzlichen Verbotes aller Treibnetze
- Einrichtung von Meeresschutzgebieten für besonders gefährdete Wal- und Delfinpopulationen
- Annahme von Richtlinien zur Regelung und Reduktion des vom Menschen verursachten Unterwasserlärms
- die Forderung nach einer verstärkten Berücksichtigung des Vorsorgeprinzips im Falle mangelnder wissenschaftlicher Daten über Gefahrenpotentiale für Wale und Delfine sowie
- Maßnahmenpläne unter besonderer Berücksichtigung des Fischereimanagements zur Verringerung des Drucks auf gefährdete Populationen

An der viertägigen Konferenz nehmen Vertreter der 20 Vertragsstaaten, sowie Vertreter von NGOs und wissenschaftlichen Instituten teil. Das Gastgeberland Kroatien zieht die Errichtung eines Schutzgebietes für Große Tümmler in Erwägung.

Quelle: Pressemitteilung WDCS

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