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Wiederangesiedelte Orang-Utan-Mütter sind jünger und bekommen häufiger Nachwuchs

Archivmeldung vom 10.12.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.12.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
138 Orang -Utans wurden bislang (2003-2011)  in Bukit Tigapuluh in Zentralsumatra wiederangesiedelt und zahlreiche Jungtiere kamen im Auswilderungsgebiet mittlerweile zur Welt..
Quelle: Foto: Peter Pratje, ZGF (idw)
138 Orang -Utans wurden bislang (2003-2011) in Bukit Tigapuluh in Zentralsumatra wiederangesiedelt und zahlreiche Jungtiere kamen im Auswilderungsgebiet mittlerweile zur Welt.. Quelle: Foto: Peter Pratje, ZGF (idw)

Wiederangesiedelte Orang-Utan-Weibchen bekommen früher Nachwuchs als wilde Artgenossen. Auch sind die Reproduktionsintervalle kürzer als in Wildpopulationen. Beides könnte auf die höhere Energiezufuhr aufgrund von Zufütterung der Tiere zurückzuführen sein. Allerdings ist auch die Nachwuchssterblichkeit deutlich höher.

Orang-Utans sind hochgradig bedroht, denn auf den indonesischen Inseln Borneo und Sumatra schrumpft der Lebensraum der rothaarigen Menschenaffen rasant. Für beide Arten versucht man daher mithilfe von Wiederansiedlungsprojekten zu retten was zu retten ist. Das heißt, Orang-Utans die beispielsweise aus illegaler Privathaltung beschlagnahmt wurden, werden in aufwändigen Programmen in speziell dafür ausgesuchten Wäldern wieder angesiedelt.

Der Japaner Noko Kuze und Kollegen haben Daten aus sieben solcher Auswilderungsgebiete auf Sumatra und Borneo untersucht, um zu sehen, ob der Reproduktionserfolg der wiederangesiedelten Orang-Utan-Weibchen mit dem vergleichbar ist, was man von wilden Artgenossen oder von Zootieren kennt.

Wie die Wissenschaftler jetzt in einer in der Fachzeitschrift Primates veröffentlichten Studie zeigten, bekommen wiederangesiedelte Orang-Utan-Weibchen früher Nachwuchs als wilde Artgenossen. Auch sind die Reproduktionsintervalle kürzer als in Wildpopulationen. Beides könnte auf die höhere Energiezufuhr aufgrund von Zufütterung der Tiere zurückzuführen sein. Allerdings ist auch die Nachwuchssterblichkeit deutlich höher. Dies führen die Wissenschafter auf die Unerfahrenheit der jungen Mütter zurück, die in der Regel selbst in Menschenhand aufgewachsen waren. Auch könnte die Übertragung von Krankheiten bei den wiederangesiedelten Tieren häufiger sein.

Mitautor Dr. Peter Pratje leitet ein solches Wiederansiedlungsprogramm der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt in Bukit Tigapuluh auf Sumatra. Dem Naturschutzpraktiker liefern die Ergebnisse de Studie wertvolle Hinweise für die Auswahl der Orte, an denen die Tiere ausgewildert werden sowie für das Management der Wiederansiedlung. „Wir müssen beispielsweise über Möglichkeiten der Empfängnisverhütung bei jungen Weibchen nachdenken, die wir auswildern, denn wir wissen von im Zoo geborenen Orang-Utans, dass es bei sehr jungen Müttern häufig zu Komplikationen nach der ersten Geburt kommt“, sagt Pratje.

In der täglichen Praxis der Auswilderungsstation stellt die hohe Nachwuchssterblichkeit bei auswilderten Orang-Utans eine Herausforderung dar. Eine strikte Einhaltung von Hygienevorschriften bei Personal und Besuchern ist daher extrem wichtiger.

Quelle: Zoologische Gesellschaft Frankfurt von 1858 e.V. (idw)

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