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Wärmeaustausch macht Hunde winterfest

Archivmeldung vom 01.03.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.03.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Collie im Schnee: Pfoten-Trick erlaubt Freilauf im Winter. Bild: Flickr/Tsua
Collie im Schnee: Pfoten-Trick erlaubt Freilauf im Winter. Bild: Flickr/Tsua

Hunde können selbst bei eisigen Wintertemperaturen mit bloßen Pfoten den Boden berühren. Das gelingt ihnen dank einer raffinierten Heizung, erklären japanische Forscher in der Zeitschrift "Veterinary Dermatology". Warmes, einströmendes Blut heizt in den Pfoten das rückfließende Blut auf, wodurch der Hund warm und die Pfote konstant kühl bleibt. "Es funktioniert wie bei einer Wärmeaustausch-Anlage", berichtet Studienleiter Hiroyoshi Ninomiya von der Yamazaki Gakuen University.

Ninomiya entdeckte bei der Elektronenmikroskop-Untersuchung von insgesamt 16 Hundepfoten-Präparaten, dass die Arterien und Venen in diesem Körperteil auffällig nahe beisammen liegen. Das erlaubt es der Hitze des sauerstoffreichen Blutes der vom Herz kommenden Arterien, leicht auf das sauerstoffarme Blut der Venen überzuspringen, das zuvor mit der kalten Oberfläche in Kontakt gekommen ist. Das Blut der Venen läuft somit erwärmt ins Herz des Hundes zurück und von dort in die zentrale Blutbahn.

Prinzip von Delfin und Ente

"Dass der Hund den Gegenstrom-Wärmetausch nutzt, war bisher nicht bekannt", sagt Thomas Ruf vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Vetmeduni Wien im pressetext-Interview. Bei anderen Tieren kennt man das Phänomen allerdings - etwa beim Delfin, der es in der Flosse nutzt, bei der Hund- und Hirschnase sowie auch beim Entenfuß. "Enten würden sonst durchtauen, wenn sie länger auf dem Eis stehen. So gelingt es ihnen, die Fußtemperatur auf null Grad zu halten."

Dass das Gewebe dabei keinen Schaden nimmt, verdanken die Tiere einem speziellen Trick. "Die Zusammensetzung der betroffenen Körperstellen verändert sich je nach Jahreszeit. Die Tiere speichern hier im Herbst vermehrt ein- und mehrfach ungesättigte Fettsäuren wie etwa Fischöl, die eine entsprechende Anpassung möglich machen", erklärt Ruf. Eine Ganzkörper-Anpassung nach ähnlichem Prinzip gelingt Tieren, die Winterschlaf machen. So suchen etwa Murmeltiere im Herbst gezielt nach Pflanzen mit ungesättigten Fetten - und haben im Winter kein Problem, als Ganzes auf bis zu zwei Grad abzukühlen.

Manche Hunde nicht winterfest

Nach dem selben Prinzip wie beim Urahn Wolf sinkt auch bei Hunden bei Kälte die Pfotentemperatur gegen null. Allerdings, geben die japanischen Forscher zu bedenken, gilt dies nicht für jede Hunderasse. "Manche Hunde sind nicht für Schnee und Eis geeignet, da man sich bei ihnen in der Zucht auf andere Züge spezialisiert hat", so Ninomiya.

Abstract der Originalstudie unter http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1365-3164.2011.00976.x/abstract

Quelle: www.pressetext.com/Johannes Pernsteiner

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