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Die Waffen der Pilze: Bei Verletzung hagelt's Blausäure

Archivmeldung vom 25.07.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wer nicht davonlaufen kann, muss sich zu verteidigen wissen: Pilze produzieren chemische Abwehrstoffe gegen Fraßfeinde, Parasiten und Konkurrenten. Der grüne Knollenblätterpilz schützt sich mit alpha-Amanitin, der Fliegenpilz mit dem Nervengift Muscimol. Jetzt haben Forscher entdeckt, dass bei einigen Pilzen das jeweilige Gift erst dann entsteht, wenn jemand dem Pilz an den Kragen geht.

Eine Pflanze kann sich gegen Fraßfeinde verteidigen, indem sie permanent einen Abwehrstoff produziert oder indem sie ihn erst dann bildet, wenn Gefahr droht. Der Vorteil dieser letzten Strategie: Die Pflanze muss sich nicht ständig gegen ihren eigenen Giftstoff schützen. Der Nachteil: Es dauert einige Stunden, bis die Pflanze von dem Schutz profitiert - in dieser Zeit hat ihr letztes Stündchen möglicherweise bereits geschlagen.

Der Kompromiss zwischen beiden Extremen ist ein verwundungsaktivierter Mechanismus: Die Pflanze produziert ständig harmlose Vorstufen eines Giftstoffs, beispielsweise Blausäureglykoside. Wird die Pflanze mechanisch verletzt, setzt sie Enzyme frei; diese spalten die Vorstufe und nahezu sofort entsteht Blausäure.

So setzt die Orangefarbene Mehlscheibe, ein stecknadelkopfgroßer Rindenpilz, Blausäure frei, wenn ihr Fruchtkörper verletzt ist. Der intakte Fruchtköper enthält dagegen nur einen ungefährlichen Blausäureether. Der Weißmilchende Helmling wiederum sondert bei Verletzung einen weißen Milchsaft mit einem Fungizid ab, das Pilzkonkurrenten tötet.

Quelle: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.

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