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Deutschland hat beim Klimaschutz den schwarzen Peter

Archivmeldung vom 25.11.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.11.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Kraftwerksstandort Rheinisches Braunkohlerevier ist die größte Kohlendioxid-Quelle Europas. Das ist das Ergebnis einer Analyse des Öko-Instituts im Auftrag von Greenpeace. Zwischen Aachen, Düsseldorf und Köln betreibt der Stromkonzern RWE vier Braunkohlekraftwerke, die auf kleinstem Raum zusammen mehr klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) in die Luft blasen als jede andere Region Europas.

"Auf internationalen Klimakonferenzen wie der, die Montag in Montreal, Kanada, beginnt, spielt Deutschland sich gerne als Vorreiter beim Klimaschutz auf. Aber die Wirklichkeit sieht anders aus: Die Politiker haben bisher die Klimazerstörung durch die RWE-Braunkohlekraftwerke nicht gestoppt, sondern sogar mit kostenlosen Emissionsrechten subventioniert", sagt Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid.

"Das Rheinische Braunkohlerevier ist ein klimapolitischer Schandfleck in Deutschland. Wer soll den Ankündigungen deutscher Politiker Glauben schenken, wenn wir nicht einmal unsere eigenen Hausaufgaben machen?" Das Rheinische Revier ist ein von der Braunkohle geprägtes Gebiet, in dem die vier großen Kraftwerke Niederaußem, Frimmersdorf, Neurath und Weisweiler entlang des Tagebaus Garzweiler stehen. Zusammen stoßen sie fast 85 Millionen Tonnen Kohlendioxid im Jahr aus. Der gesamte Ausstoß an Kohlendioxid in den EU-Staaten beträgt jährlich rund vier Milliarden Tonnen. Allein das Rheinische Braunkohlerevier ist also für über zwei Prozent der jährlichen Kohlendioxid-Emissionen in Europa verantwortlich.

"Das schlimmste ist, dass RWE jetzt plant, in Neurath noch ein weiteres Kohlekraftwerk zu bauen. Damit würde sich der CO2-Ausstoß noch einmal drastisch erhöhen", so Smid. Finanziell rentabel werden die klimazerstörenden Braunkohlekraftwerke, weil die Politik die Braunkohle durch kostenlose Emissionszertifikate unterstützt. Greenpeace fordert, diese Verschmutzungsrechte nicht mehr kostenlos an die Stromkonzerne zu verteilen, sondern sie zu versteigern. "Nur so kann ein Anreiz für die Industrie geschaffen werden, den Klimaschutz endlich Ernst zu nehmen", so Smid.

Das Ökoinstitut hat die großen CO2-Quellen Europas analysiert. Dabei dominieren deutsche und polnische Kraftwerke die Liste der 30 Kraftwerke mit den höchsten Kohlendioxid-Emissionen. Der Energiekonzern Vattenfall betreibt die Kraftwerke in Jänschwalde, Boxberg und Schwarze Pumpe im Lausitzer Revier und stößt pro Jahr 51 Millionen Tonnen Kohlendioxid aus. In Polen gibt es im Süden eine Ballung von Kraftwerksstandorten. Die Standorte Belchatów, Rybnik, Brzezie k. Opola, Jaworzno, Laziska Górne und Polaniec stoßen fast 65 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr aus.

Quelle: Pressemitteilung Greenpeace e.V.

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