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Urananreicherungsanlage arbeitet mit veraltetem „Sicherheitsbericht“

Archivmeldung vom 20.09.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.09.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: BBU
Bild: BBU

Mit Unterstützung der Polizei haben Vorstandsmitglieder des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) am Samstagabend Einblick in den sogenannten Sicherheitsbericht der einzigen deutschen Urananreicherungsanlage im westfälischen Gronau genommen. Dabei wurde festgestellt, dass seitens der Anlagenbetreiber ein völlig veralteter Sicherheitsbericht vorgelegt wurde.

Weil der Sicherheitsbericht für interessierte Bürgerinnen und Bürger jederzeit auf dem Gelände der Urananreicherungsanlage (UAA) einsehbar sein muss, klingelten Mitglieder des BBU am Samstag gegen 23 Uhr beim Pförtnerhaus der Urananreicherungsanlage um Einsicht zu nehmen. Die Mitarbeiter der Urenco, die die Anlage betreibt, reagierten mit hektischer Nervosität und verriegelten die Tür des Pförtnerhauses. Auf das Klingeln an der Gegensprechanlage wurde aber nicht reagiert. Stattdessen rief die Wachmannschaft die Polizei, die nach etwa 15 Minuten mit zwei Einsatzfahrzeugen anrückte. Noch bevor die Wachmannschaft zu Wort kam, ergriffen Vorstandsmitglieder des BBU das Wort und erläuterten der Polizei, dass der Sicherheitsbericht jederzeit einsehbar sein muss.

Nach einem intensiven Gespräch des Einsatzleiters mit den Mitarbeitern der Urenco durften zwei Vorstandsmitglieder des BBU den Vorraum des Pförtnergebäudes betreten. Dort konnten sie Einsicht in den  Sicherheitsbericht nehmen.

Schon auf den ersten Blick erkannten die BBU-Vorstandsmitglieder erhebliche Mängel. So datierte der Sicherheitsbericht aus dem Jahr 2002, obwohl es 2005 eine Genehmigung zum Ausbau der Anlage und zwischenzeitlich eine Kapazitätserhöhung bei der Produktion des angereicherten Urans gegeben hat. Da der Sicherheitsbericht veraltet ist, enthält er auch keine Hinweise auf Konsequenzen, die aus dem Störfall in der Anlage zu ziehen sind, der sich im Januar 2010 ereignet hatte. Zu Beginn des Jahres war erstmals ein Mitarbeiter der Urananreiche-rungsanlage durch Uranhexafluorid verseucht worden.

Der BBU wird die aufgedeckten Mängel der NRW- Landesregierung und der Kommission für Anlagensicherheit (KAS) des Bundesumweltministeriums mitteilen. Generell fordert der BBU die sofortige Stilllegung der Gronauer Urananreicherungsanlage, weil sich jederzeit ein neuer Störfall ereignen kann, weil die Anlage nicht gegen Flugzeugabstürze gesichert ist und weil es keine sichere Entsorgungsmöglichkeit für den Gronauer Uranmüll gibt.

Quelle: BBU

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