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Hundehändler-Aussteiger gibt Einblicke in skrupellose Schiebereien: "Die Tiere wurden nicht wie Lebewesen behandelt"

Archivmeldung vom 14.12.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.12.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Didi01 / pixelio.de
Bild: Didi01 / pixelio.de

Fast zwei Jahre lang war Andreas K. Teil eines illegalen Hundehändlerrings - exklusiv bei stern TV hat der Aussteiger und Kronzeuge der Polizei am Mittwoch Einblicke in die Machenschaften der skrupellosen Hundeschieber gegeben. "Die Aufträge liefen wie eine Bestellung im Katalog. Für die Auftraggeber waren die Hunde nur eine Ware, keine Tiere oder Lebewesen", sagte der gebürtige Pole im Gespräch mit Steffen Hallaschka.

Obwohl sie als Tiere aus einer Liebhaberzucht beworben werden, stammen viele der Hunde, die überwiegend im Internet zum Kauf angeboten werden, aus dubiosen Zuchtfabriken in Osteuropa: Oft sind sie schwer krank, werden viel zu früh von den Muttertieren getrennt und anschließend mit gefälschten Papieren verkauft. Immer wieder hatte Andreas K. Welpen aus solchen Zuchtfabriken besorgt - um sie schließlich in Deutschland an Hundehändler und sogar Züchter weiterzuverkaufen. Hier wurden sie dann als deutsche Zuchttiere angeboten. "Ich habe auch im Register eingetragene Züchter beliefert - unter guten Verbänden", sagte Andreas K.

Als er schließlich aus dem schmutzigen Geschäft aussteigen wollte, wurde Andreas K. von seinen Komplizen massiv bedroht: "Wir schlachten dich ab, auf brutalste Art und Weise. Das kostet nichts, dich umzubringen". Trotz dieser Drohungen schaffte er schließlich den Absprung - und hilft der Polizei mittlerweile bei den Ermittlungen gegen die Hundehändler. Angeklagt ist Andreas K. trotzdem - doch als Kronzeuge hofft er, einen Teil seiner Schuld wiedergutzumachen: "Selbstverständlich erwarte ich eine Strafe. Aber trotzdem habe ich am Ende ein sauberes Gewissen, weil ich weiß, dass ich mich richtig entschieden habe und den dreckigen Weg nicht weitergegangen bin."

Für Birgitt Thiesmann von der Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" ist der massive Hundehandel über das Internet ein großes Problem - insbesondere kurz vor den Weihnachtstagen: "Der Welpenhandel boomt leider immer, aber jetzt in der Vorweihnachtszeit rüsten die Händler nochmal richtig auf", sagte die Tierschützerin live bei stern TV. Besonders das Online-Auktionshaus Ebay sieht "Vier Pfoten" in der Pflicht - laut Andreas K. spielt das Portal "Ebay Kleinanzeigen" eine bedeutende Rolle für die illegalen Händler: "Ohne Ebay Kleinanzeigen würde das nicht in einem solchen Maße funktionieren." Birgitt Thiesmann hat daher einen klaren Appell an das Online-Auktionshaus: "Bei Ebay Kleinanzeigen werden Unmengen von Welpen verkauft, dabei verstoßen die Anzeigen eindeutig gegen die AGBs. Wir fordern von Ebay eine Registrierungspflicht und einen Identifikationsnachweis für das Portal." So solle der massenhafte illegale Welpenhandel künftig eingedämmt werden können.

Quelle: STERN TV (ots)

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