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Radioaktivität über Europa: Ruthenium kam laut Ermittlern aus All

Archivmeldung vom 09.12.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.12.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: N.Schmitz / pixelio.de
Bild: N.Schmitz / pixelio.de

Im Streit um die Ursache erhöhter Radioaktivität in der Luft hat eine russische Regierungskommission eine völlig neue Version präsentiert. Nach Angaben der Ermittler stammt die radioaktive Substanz Ruthenium, die sowohl in Europa als auch in Russland gemessen wurde, sehr wahrscheinlich aus dem All. Dies meldet das russische online Magazin "Sputnik".

Weiter heißt es auf der deutschen Webseite: "Nach mehr als zwei Wochen langen Ermittlungen kam die Kommission zu dem Schluss, dass die erhöhte Konzentration des Isotops Ruthenium-106 (Ru-106) über Russland und einigen europäischen Ländern nicht von einem Leck auf dem Boden habe verursacht werden können.

Die Vermutung, dass die Emissionsquelle irgendwo zwischen dem Ural und Osteuropa liege, könne angesichts der großen Entfernung unmöglich stimmen. „Dass diese Gebiete mehr als 2500 Kilometer voneinander entfernt sind, könnte auf eine auswärtige Quelle schließen lassen“, heißt es in einem am Freitag veröffentlichten Bericht der Kommission.

Unter anderem könnte ein in der Erdatmosphäre verglühter Satellit mit Ruthenium-106 an Bord die Ursache gewesen sein.

Die Kommission zeigte sich zudem besorgt über mangelnde Informationen aus Rumänien. In diesem osteuropäischen Land wurden nach russischen Angaben Ruthenium-Werte gemessen, die „um ein Zehnfaches höher als in den Nachbarstaaten und in Russland“ seien. Die Ermittler verwiesen darauf, dass es in diesem Land mehrere Atomanlagen gebe, darunter die Forschungsanstalt Horia Hulubei. „Das Fehlen von Informationen zur Ursache der extrem hohen Ruthenium-Konzentration in Rumänien erregt Besorgnis.“

Anfang Oktober hatte das deutsche Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) von ungefährlich geringen Mengen von Ruthenium-106 in Deutschland, aber auch in Italien und Österreich berichtet. BfS-Fachleute vermuteten, dass die Quelle im südlichen Ural liegen könnte. Die russische Atomenergiebehörde Rosatom wies diese Mutmaßung als falsch zurück.

Ende November berichtete der russische Wetterdienst Rosgidromet von einem „extremen Anstieg der Ruthenium-Werte“ in mehreren Landesteilen. Nach Angaben der Behörde war die Konzentration jedoch geringer als in der EU und ungefährlich gewesen.

Ruthenium-106 wird hauptsächlich als Strahlenquelle in der Krebstherapie genutzt, seltener auch in Isotopengeneratoren zur Energieversorgung von Satelliten."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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