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Tropenholz unterm Weihnachtsbaum

Archivmeldung vom 11.12.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.12.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: WWF
Bild: WWF

Der WWF warnt im Weihnachtsgeschäft vor dem Kauf von Dekorations- und Geschenkartikeln aus Tropenholz. Für zahlreiche aktuell erhältliche Artikel, so befürchtet der WWF, würde Holz aus Tropenwäldern etwa in Indonesien verwendet, ohne dass Verbraucher dies nachvollziehen könnten.

Wie begründet die Sorgen des WWF sind, zeigen Recherchen des 3Sat-Magazins „NANO“. Stichprobenartige Test bei großen Einzelhandelsketten wiesen in Deko-Artikeln wie Holzfiguren, Weihnachtssternen und Spielwaren Tropenholzanteile einwandfrei nach. Darunter waren auch Produkte, die als  „hergestellt in Deutschland“ ausgewiesen waren, wie etwa ein Holz-Weihnachtsmann aus dem Erzgebirge. Bei Produkten aus Tropenholz ist die Gefahr besonders hoch, dass für sie natürliche Regenwälder und Urwälder zerstört werden. 20 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen stammen aus der Vernichtung von Wäldern. Das staatliche Institut für Holztechnologie und Holzbiologie in Hamburg hat die Analyse der Produkte durchgeführt. Der Beitrag läuft am Donnerstag, den 10. Dezember um 18.30, auf 3SAT.

„Wir fürchten, dass es sich hierbei nur um die Spitze des Eisbergs handelt und für deutsche Weihnachts- und Geschenkartikel Regenwald etwa in Indonesien abgeholzt wird“, so WWF Holzexperte Johannes Zahnen.

Die derzeit einzige sichere Möglichkeit für Verbraucher, bei Holzprodukten die Herkunft aus Raubbau auszuschließen,  ist der Kauf von Produkten mit dem FSC-Siegel des Forest Stewardship Council. Der WWF fordert den Einzelhandel auf, endlich großflächig auf Holzprodukte aus verantwortungsvoller Waldwirtschaft mit FSC-Siegel zu setzen.

„Nur in den allerwenigstens Fällen ist bei weihnachtlichen Holzprodukten die Holzart und Holzherkunft erkennbar, auch die Verkäufer konnten selten Auskunft geben“ so Johannes Zahnen.  „Die Verbraucher werden vom Handel völlig alleine gelassen.  Sie haben kaum eine Chance, nachhaltige von Raubbauprodukten zu unterscheiden und werden so indirekt zu Komplizen des Raubbaus an den Wäldern gemacht“.

Auch die Politik muss aus Sicht des WWF den Verbrauchern endlich transparentere Rahmenbedingungen setzen. Der WWF setzt sich seit langen für die Einführung eines europäischen „Urwaldschutzgesetzes“ ein, das Holzunternehmen zu einem Nachweis verpflichtet,  dass ihre Produkte aus legalen Quellen stammen. Einen Entwurf für ein solches Gesetz hat das EU-Parlament im Frühjahr verabschiedet. Es sieht sich allerdings momentan im Ministerrat großen Widerständen ausgesetzt. Die USA haben ein solches Gesetz bereits verabschiedet. 

Quelle: WWF

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