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VIER PFOTEN erstattet Strafanzeige gegen 20 deutsche Kaninchenmastbetriebe

Archivmeldung vom 26.03.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.03.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

VIER PFOTEN hat heute gegen 20 Mastbetriebe in zehn deutschen Bundesländern Strafanzeige erstattet. In den Betrieben werden die Kaninchen in tristen, engen Käfigbatterien gehalten, die bei Legehennen längst strafbare Tierquälerei darstellen. Kaninchen sind im Vergleich zu allen anderen Nutztieren in Deutschland im wahrsten Sinne des Wortes rechtlos: Keine Verordnung regelt die Haltung der sensiblen „Langohren”. Dies öffnet Mästern Tür und Tor für Exzesse bei der Haltung der Tiere.

VIER PFOTEN Beweismaterial zeigt zum Beispiel, dass ein Kaninchen in einem Mastbetrieb in Baden Württemberg nur 350 Quadratzentimeter Lebensraum im engen Drahtkäfig hat – weniger als auf einer A4-Seite. Die Tiere in einem Betrieb in Mecklenburg-Vorpommern werden in Käfigen auf drei Etagen übereinander gestapelt. Ein System, das selbst Experten bisher nur aus Kaninchenbatterien in China kannten.

Die Dokumentation zeigt ebenfalls massiven Kannibalismus: In der Reizarmut der Käfige fallen die Kaninchen übereinander her und selbst Mütter attackieren ihre Babys und Jungtiere. Die „Lösung“ der Käfiglobby: Die Muttertiere werden jahrelang in fast hautengen Einzelkäfigen gehalten.

Mit den zwanzig Strafanzeigen möchte VIER PFOTEN die deutschen Behörden endlich wachrütteln. “Es hat zehn Jahre gedauert, Tausende Legebatterien für Hühner abzuschaffen; bei Kaninchen tut sich seit 30 Jahren nichts, obwohl die Anzahl der betroffenen Betriebe im zweistelligen Bereich liegt“, so Marcus Müller, Kampagnenleiter von VIER PFOTEN.

Die Käfiglobby setzt auf den selbst geschaffenen “Wissenschaftler”-Verband WRSA und auf das Pseudo-Gütesiegel GGE der ausschließlich aus Käfigbatteriebetreibern bestehenden Qualitätsgemeinschaft Kaninchen. Diese Institutionen preisen neue Käfige als artgerecht an – doch dieses Käfigsystem zeigt die altbekannten grausamen Resultate: qualvolle Enge, kranke Tiere, abgebissene Ohren. „Warum sollte die Käfighaltung von Legehennen illegal und die gleiche Folter für empfindlichere Kaninchen legal sein?”, fragt Marcus Müller.

Dabei wäre das Handeln der Politik und ein Umstieg auf echte Alternativen einfach: Österreich setzte innerhalb von wenigen Monaten der Käfighaltung von Kaninchen per Gesetz ein Ende, in der Schweiz sucht der Kunde Käfigkaninchen im Handel schon seit langem vergeblich. Auch in Deutschland hüpfen die ersten Kaninchen im Pilotprojekt der Supermarktkette Kaufland in Bodenhaltung.

Quelle: VIER PFOTEN

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