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Leiden für Leder: Kinderarbeit, Tierleid und hochgiftige Produktionsprozesse

Archivmeldung vom 14.10.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.10.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Schlachthof in Bangladesch: Brutale Tötungsmethoden für die Lederproduktion. Bild: "obs/PETA Deutschland e.V./Karremann / PETA"
Schlachthof in Bangladesch: Brutale Tötungsmethoden für die Lederproduktion. Bild: "obs/PETA Deutschland e.V./Karremann / PETA"

Kinderschuhe, Handtaschen oder Autositze: Mit dem "Naturprodukt" Leder werden weltweit Milliarden umgesetzt. Die Lederherstellung erfolgt fern vom Verbraucher, rund um den Globus. Zusammen mit dem preisgekrönten Dokumentarfilmer Manfred Karremann hat die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. hinter die Kulissen der Lederwirtschaft in Bangladesch geblickt. Das Ergebnis: Erschütternde Arbeitsbedingungen für die oft minderjährigen Arbeitskräfte, schwere Umweltverschmutzung durch giftige Gerbsubstanzen und brutale Tiertötungen.

Jährlich werden Millionen der 'heiligen Kühe' aus dem benachbarten Indien nach Bangladesch importiert. Arbeiter töten die sensiblen Tiere auf offener Straße oder in Schlachthäusern - ohne vorherige Betäubung. Am 8. Oktober zeigte die ZDF-Sendung 37° im Film "Gift auf unserer Haut" erste Bilder der Recherche.

"Es ist schockierend zu sehen, wie Kinder und erwachsene Arbeiter für die Lederproduktion ihre Gesundheit aufs Spiel setzen", erzählt Frank Schmidt, Kampagnenleiter von PETA Deutschland nach seinem Besuch im Billiglohnland Bangladesch. "Auch das Leid der Tiere hat uns schwer bestürzt. In Bangladesch werden täglich tausende Kühe und Ochsen getötet. Die Verbraucher in Deutschland können im Laden unmöglich nachvollziehen, woher das Leder ihrer Schuhe stammt und ob sie diese katastrophalen Produktionsbedingungen unterstützen - nur wer lederfreie Produkte wählt, geht auf Nummer sicher."

Weltweit werden über 90 Prozent der Tierhäute mit dem reaktiven Schwermetall Chrom gegerbt und mit giftigen Chemikalien konserviert. PETA-Ermittler besuchten das Armutsviertel Hazaribagh in Dhaka, in dem tausende Menschen - auch Kinder - in 150 Gerbereien arbeiten. Die Abwässer sind mit Chrom verseucht, Arbeiter hantieren unmittelbar mit Säuren und Laugen, die chronische Hauterkrankungen und Krebs auslösen können. Bei der Endfertigung in China, Italien oder Indien sind die Tierhäute nach wie vor mit Chemikalien belastet. Verbrauchermagazine wie Stiftung Warentest und Öko-Test stellen in Deutschland regelmäßig gesundheitsschädliche Konzentrationen von Chrom (VI) in Kinderschuhen, Jacken und Handschuhen aus Leder fest.

Quelle: PETA Deutschland e.V. (ots)

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