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Friedenspreisträgerpaar Assmann fordert: Klimaschutz mit unserer Wirtschaftsform verbinden

Archivmeldung vom 26.10.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.10.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Die Temperaturentwicklung der letzten 4.000 Jahre und Vulkanaktivitäten. Klimawandel gab es immer und wird es immer geben. Kohlenstoffdioxid hat keinerlei Relevanz in dieser Entwicklung (Symbolbild)
Die Temperaturentwicklung der letzten 4.000 Jahre und Vulkanaktivitäten. Klimawandel gab es immer und wird es immer geben. Kohlenstoffdioxid hat keinerlei Relevanz in dieser Entwicklung (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Klimatologe Cliff Harris & Meterologe Randy Mann / Eigenes Werk

Deutliche Kritik an Medien und Internet und dem kurzen Takt ihrer Kommunikation formulieren die Kulturwissenschaftler Aleida und Jan Assmann.

"Wir müssen uns auf grundsätzliche Fragen besinnen und ihre Langfristigkeit im Auge behalten. Zu diesen Fragen zählt für mich die Frage, wie wir Klimaschutz mit unserer Wirtschaftsform verbinden", sagte Aleida Assmann, die gemeinsam mit ihrem Mann Jan Assmann 2018 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet worden war, im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Mich beunruhigt auch, dass sich der Zusammenhalt der Gesellschaft gerade deutlich verändert, nicht nur durch Migration, sondern auch durch den Verlust von Mitmenschlichkeit, Respekt und Anstand", sagte sie. Auch der Begriff der Glaubwürdigkeit von Politikern habe sich stark verändert, sagte Aleida Assmann. Die biografisch verbürgte Glaubwürdigkeit, wie sie ein Willy Brandt verkörpert habe, gebe es nicht mehr. "Heute haben wir einen neuen Typ von Politiker, der zum Schauspieler geworden ist. Jetzt geht es darum, sich pausenlos in Szene zu setzen", sagte sie. Das politische Geschäft kenne keine Pausen mehr, es gebe "einen dauerhaften Strom der Erregung".

Aleida und Jan Assmann traten in dem Gespräch weiter dafür ein, das europäische Einigungsprojekt zu erneuern. Dabei könne es nicht nur um eine gemeinsame Erinnerungskultur gehen, denn Ost und West in Deutschland wie in Europa teilten nicht immer die gleiche Erinnerung. "Wir haben in Ost und West unterschiedliche Erfahrungen. Aber die müssen ja auch nicht vollkommen gleich sein. Wir müssen nur schauen, worauf wir uns beide beziehen können", sagte sie. "Deshalb beziehe ich mich weniger auf das kulturelle Gedächtnis als auf die Lehren der Geschichte. Es ist die Frage, was wir gemeinsam aus der Geschichte lernen können." Es gehe nicht darum, dem Osten westliche Werte zur Nachahmung aufzuzwingen, betonte Aleida Assmann.

Aleida und Jan Assmann fordern, dass sich die Europäer an verbindende Ereignisse und an die Grundsätze des Projektes Europa erinnern. "Das Besondere an Demokratien ist ja, dass sie sich gegenseitig nicht angreifen. Wir haben heute leider keine große Vision mehr vom Frieden und investieren weiter in Kriegsindustrie", kritisierte Aleida Assmann. Europa müsse wieder stark gemacht werden, als Projekt des Friedens, der Demokratisierung, der Erinnerungskultur und der Menschenrechte.

Die Anglistin Aleida Assmann und der Ägyptologe Jan Assmann gehören zu den prominentesten Geisteswissenschaftlern Deutschlands. Mit ihren Forschungen und Publikationen zu Erinnerung und kollektivem Gedächtnis stellten sie wissenschaftliche Diskurse auf eine neue Grundlage und stießen öffentliche Debatten an.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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