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Greenpeace: Atommüll muss zurück zum Verursacher

Archivmeldung vom 15.12.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.12.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Bente Stachowske/Greenpeace
Bild: Bente Stachowske/Greenpeace

Nach Beobachtungen von Greenpeace-Aktivisten ist der für das Zwischenlager Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern bestimmte Castor-Transport soeben im südfranzösischen Cadarache gestartet. Die Umweltschützer fordern, dass der Atommüll-Transport an den Zwischenlagerstandort im baden-württembergischen Philippsburg umgeleitet wird.

In den vier Castor-Behältern wird auch atomwaffenfähiges Plutonium transportiert, das ursprünglich aus dem Atomforschungszentrum Karlsruhe und dem Ende der 70er Jahre ausgemusterten deutschen Atomfrachter "Otto Hahn" stammt. Nach Auffassung der unabhängigen Umweltorganisation Greenpeace muss die Lagerung von Atommüll nach dem Verursacherprinzip erfolgen: Die hochradioaktive Fracht darf nicht an die Ostseeküste abgeschoben werden.

"Der Karlsruher Atommüll ist in Lubmin völlig fehl am Platz", sagt Anike Peters, Sprecherin von Greenpeace. "So lange kein sicheres Endlager existiert, muss der Müll wieder zurück in das Bundesland, in dem er produziert wurde. In Baden-Württemberg bietet sich hierfür das Zwischenlager am Atomkraftwerk Philippsburg an."

Baden-Württemberg soll eigenen Atommüll zurücknehmen

Nach den Protesten gegen den Castor-Transport nach Gorleben hatten sich die Bundesländer Hessen und Niedersachsen offen für eine Diskussion um die Rücknahme ihres Atommülls gezeigt. In Baden-Württemberg hingegen lehnt die Landesregierung sowohl die Zwischenlagerung des dort produzierten Atommülls, als auch eine ergebnisoffene Endlagersuche in ihrem Bundesland ab.

"Bei der Produktion von Atommüll ist Baden-Württemberg vorne dabei. Doch wenn es um die Lagerung geht, schaut man gerne nach Norden", kritisiert Anike Peters. Um auch hochradioaktiven Atommüll in AKW-Zwischenlagern deponieren zu können, benötigen die Betreiber zunächst eine Genehmigung. Außerdem muss eine Kalthantierung mit den Castoren durchgeführt werden.

Die Frage der Endlagerung von hochradioaktivem Atommüll ist weltweit ungelöst. Dennoch hat die Bundesregierung eine Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken beschlossen. Dadurch wird sich die Atommüll-Menge in Deutschland nach Greenpeace-Berechnungen verdreifachen. Der für die Endlagerung von hochradioaktivem Atommüll von der Bundesregierung favorisierte Salzstock in Gorleben birgt zahlreiche geologische Risiken und ist damit völlig ungeeignet.

Peters: "Die schwarz-gelbe Regierung muss die Erkundung von Gorleben beenden und endlich eine ergebnisoffene vergleichende Standortsuche nach internationalen wissenschaftlichen Standards beginnen. Diese Suche muss deutschlandweit stattfinden. Auch die Tonvorkommen in Baden-Württemberg sollten berücksichtigt werden."

Quelle: Greenpeace

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