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Zürich macht es vor: Weniger Laubbläser - Im Laub steckt wertvolles Leben

Freigeschaltet am 30.09.2025 um 12:05 durch Sanjo Babić
Herbst (Symbolbild)
Herbst (Symbolbild)

Foto: Urheber
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Herbst ist da und die Blätter fallen. Landen sie auf Bürgersteigen oder Radwegen, ist klar: Bevor daraus eine rutschige Pampe wird, muss das Laub weg. Doch dafür braucht es keine Benzin-Laubbläser. Das haben die Züricherinnen und Züricher nun in einer Volksabstimmung entschieden: Künftig dürfen Laubbläser in der größten Stadt der Schweiz nur noch elektrisch betrieben werden - und das ausschließlich in den Monaten Oktober bis Dezember. "Eine gute Entscheidung - und ein Schritt in die richtige Richtung", sagt Jenifer Calvi von der Deutschen Wildtier Stiftung.

Am besten wäre es, ganz auf Laubbläser zu verzichten. Denn mit Luftgeschwindigkeiten von bis zu 250 Stundenkilometern pusten Laubbläser nicht nur Blätter und Äste meterweit fort. In der Laubschicht überwintern Schmetterlingslarven, Marienkäfer und andere Insekten, sowie Asseln und Spinnentiere, die einen solch plötzlichen, künstlichen Orkan im Zweifel nicht überstehen. "Was für den Menschen bequem ist, bedeutet für kleine Lebewesen im schlimmsten Fall den Tod", sagt Calvi.

Selbst Kleinsäuger wie Spitzmaus oder Igel können den Geräten zum Opfer fallen: In seinem mit Blättern ausgepolsterten Nest beginnt der Igel im Oktober seinen Winterschlaf und fährt Stoffwechsel, Herzschlag und Atmung herunter. Wird unter Hecken oder in versteckte Ecken geblasen, wird er aufgeschreckt, sein Nest schlimmstenfalls zerstört. Dann muss er alle Körperfunktionen wieder hochfahren, das kostet Energie - die ihm dann fehlt, um den langen Winter zu überstehen.

Auch Frosch und Kröte überwintern gern im dichten Laub. Im Frühjahr gehen sie - wie der Igel auch - in den übriggebliebenen Laubresten auf Insektenjagd, finden hier die ersten Mahlzeiten des Jahres. Für Gartenvögel wie Rotkehlchen, Amseln und Zaunkönige ist das Laub gerade im Winter wichtig: Hier finden sie proteinhaltige Leckerbissen in der sonst so mageren Zeit.

Wo immer es geht, sollten die nun fallenden Blätter also liegenbleiben. Auf nicht versiegelten Flächen werden sie dann im nächsten Jahr dank Regenwürmern und anderen Kleinstlebewesen zu wertvollem Humus. Dort, wo das Laub entfernt werden muss, sollten die guten alten Besen und Rechen zum Einsatz kommen. "Auch Hausverwaltungen und Kommunen, die ganze Straßenzüge säubern müssen, sind aufgerufen, Alternativen zu suchen, beispielweise können Kehrmaschinen das Laub auf Geh- und Radwegen an den Rand oder unter die Hecken schieben", sagt Calvi.

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung (ots)

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