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Lob und Tadel für Deutschlands ersten Wolfs-Managementplan

Archivmeldung vom 14.01.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.01.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
© WWF / Bjoersvik
© WWF / Bjoersvik

Der WWF sieht den ersten deutschen Managementplan für Wölfe, der heute in Bayern vorgestellt wurde, mit gemischten Gefühlen. Zwar verdiene der Freistaat großes Lob dafür, dass er als erstes Bundesland einen Managementplan eingeführt habe, an dem noch dazu Experten mitgewirkt hätten.

„Dort, wo er konkret werden müsste, bleibt der Plan aber stehen“, kritisiert WWF-Wolfsexpertin Izabela Skawinska-Luther. „Bayern hat sich nicht getraut, ein Bekenntnis zum Wolf abzugeben. Es verpflichtet sich nur vage zur Aufklärungsarbeit und sagt nicht, wie es eventuellen Wolfsschäden vorbeugen will.“ Dies seien jedoch die wichtigsten Pfeiler für einen erfolgreichen Wolfsschutz.

Seit 1882 gibt es in Bayern keine fest dort heimischen Wölfe mehr. „Das kann sich aber schnell ändern, aus Italien und Tschechien könnten schon bald Wölfe einwandern. Auch die dynamische Wolfspopulation in der Lausitz macht es wahrscheinlich, dass die Tiere künftig wieder durch Bayern streifen“, sagt WWF-Expertin Skawinska-Luther. Vor allem in Ost- und Südbayern gebe es geeignete Lebensräume für die streng geschützten Tiere. Dass der charismatische Jäger auch in den Kulturlandschaften Mittel- und Westeuropas seinen Platz finden könne, bewiesen Länder wie Polen, Frankreich und Italien.

Ob der Wolf sich im Freistaat etablieren könne, hänge in hohem Maße von der Akzeptanz der Bevölkerung ab. Deshalb sei eine breite Öffentlichkeitsarbeit genauso wichtig wie Maßnahmen, um Wolfsschäden vorzubeugen. „Wölfe sind faszinierende Tiere, die in unsere Breitengrade gehören. Aber wenn sie Schafe reißen, werden sie nicht gerade geliebt“, so die WWF-Expertin. „Aus Sicht des WWF muss Bayern sich aktiver dafür einsetzen, dass Mensch und Wolf möglichst ohne Konflikte miteinander leben können.“  

Im Gegensatz zu den „Wolfsländern“ Sachsen, Niedersachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern habe Bayern mit seinen Hausaufgaben zumindest früh begonnen. WWF-Expertin Skawinska-Luther: „Die Wolfs-Bundesländer sollten sich ein Beispiel nehmen und endlich Pläne erarbeiten. Naturschützer und Naturnutzer müssen in einen fairen Dialog eingebunden und die Zuständigkeiten im Umgang mit Wölfen geklärt werden.“ Das jedenfalls habe in Bayern gut funktioniert.

Quelle: WWF

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