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Illegaler Fischfang gelangt nach Deutschland

Archivmeldung vom 24.07.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.07.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Fischerei, Fischen und Fische (Symbolbild)
Fischerei, Fischen und Fische (Symbolbild)

Bild: sabine schmidt / pixelio.de

Fast jede dritte Einfuhr von Fisch, der aus Nicht-EU-Ländern nach Deutschland gelangt, stammt aus nicht nachhaltiger, oftmals auch illegaler Fischerei. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen hervor, über die das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" berichtet. Demnach wurden in den Jahren 2014 bis 2017 jährlich zwischen 4.000 und 6.000 Sendungen Fisch und Fischereiprodukte aus solchen Ländern importiert, die von der EU-Kommission oder der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung als "risikohaft" eingestuft waren.

Allen voran zählen Russland, die Philippinen, Sri Lanka und Vietnam zu jenen Flaggenstaaten, deren Sendungen mit erhöhter Wahrscheinlichkeit aus illegalem Fischfang stammen. Vor allem betroffen sind Schwertfisch und Thunfisch. Jährlich werden in Deutschland, den Angaben der Bundesregierung zufolge, rund 20.000 Sendungen aus Drittstaaten erfasst. Eine genaue Mengenangabe der Fischereiimporte aus illegalem Fang macht die Bundesregierung nicht. Die parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen im Bundestag und Sprecherin ihrer Fraktion für Naturschutz, Steffi Lemke, sagte: "90 Prozent unserer Weltmeere sind entweder überfischt oder werden bis an ihre maximale Grenze befischt - mit katastrophalen ökologischen und sozialen Konsequenzen."

Durch die illegale, unregulierte und undokumentierte Fischerei würden laut Lemke bereits überfischte Bestände noch zusätzlich belastet werden. Zwar ist die Einfuhr von Fischereierzeugnissen nur möglich, wenn für diese Ware eine Fangbescheinigung vorgelegt werden kann, aus der die legale Herkunft der Erzeugnisse hervorgeht. "Aber trotz einer umfangreichen und ehrgeizigen Verordnung gelingt es der EU seit nunmehr acht Jahren nicht, die Einfuhr von Fischen und Fischereiprodukten aus illegaler Fischerei zu unterbinden und erfolgreich zu bekämpfen", sagte Lemke. Ein IT-gestütztes System zur Kontrolle der Importe von Fisch und Fischereierzeugnissen gebe es europaweit bis heute nicht. "Die Verordnung bleibt weitestgehend wirkungslos. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass auch in Deutschland der Fisch auf dem Teller aus illegaler Fischerei kommt", so Lemke. Für die Einfuhr nach Deutschland kündigt die Bundesregierung in ihrer Antwort eine verschärfte Kontrolle der Importe von Fischereierzeugnissen ab dem dritten Quartal 2018 an.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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