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Wildtiere brauchen jetzt im Winter Ruhe

Archivmeldung vom 24.12.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.12.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Nicht nur die Kälte setzt ihnen zu: Im Winter wird für Wildtiere das Fressen knapp. Doch wer schläft, der hungert nicht! "Alle Waldspaziergänger sollten jetzt unbedingt auf den Wegen bleiben und sich ruhig verhalten", bittet Andreas Kinser, Referent für Forst- und Jagdpolitik der Deutschen Wildtier Stiftung.

"Denn Winterschlaf und Winterruhe sind für viele Wildtiere eine Überlebensstrategie in harten Zeiten." Werden sie gestört und zur Flucht gezwungen, fährt der Körper den Stoffwechsel hoch. Das Resultat: Die Tiere müssen hungern, weil es nicht genug zu fressen gibt. Oder sie fressen notgedrungen Knospen und Baumrinde und richten Schäden im Wald an.

Hirsche und Rehe reduzieren im Winter ihre Körpertemperatur, um Energie zu sparen. Sie stehen oft bewegungslos in der Landschaft. "Sogar ihr Herzschlag hat sich verringert - statt 60 bis 70 Mal schlägt ihr Herz jetzt nur 30 bis 40 Mal in der Minute. Die Reaktionsfähigkeit ist stark herabgesetzt", erläutert Andreas Kinser. Gleichzeitig hat sich der Verdauungstrakt verkleinert, denn die Tiere finden im Winter oft nur faserreiche Nahrung wie dürre Gräser und Brombeerblätter.

Dachse, Biber und Eichhörnchen senken ihre Körpertemperatur und hocken die meiste Zeit in ihren Bauten und Höhlen. Sie sind noch reaktionsfähig, denn sie halten keinen Winterschlaf. "Sie gehen sogar häufig auf Nahrungssuche und stocken die Vorräte auf. Der Fachmann spricht auch von Winterruhe." Im Gegensatz dazu schlafen Murmeltiere, Hamster, Siebenschläfer, Igel und viele Fledermäuse tief und fest. Sie halten einen richtigen Winterschlaf.

Andreas Kinser: "Dann liegen die Tiere in ihren Schlafhöhlen und sind nicht reaktionsfähig." Winterschläfer polstern ihre Schlafstätte mit warmen Materialien wie Blättern, Haaren und Stroh aus. Sie rollen sich zusammen und schlafen ein. Die Körpertemperatur kann bis auf drei Grad sinken. Igel schlafen bis zu vier Monate, Murmeltiere sechs Monate und Siebenschläfer eben sieben Monate. Vor dem Winterschlaf haben sich die Tiere eine dicke Speckschicht angefressen. Diese ist dann sowohl Energiespeicher als auch Isolationsschicht gegen die Kälte. Nicht nur der Herzschlag, auch die Atmung verlangsamt sich enorm. Murmeltiere machen sogar minutenlange Atempausen! Werden Winterschläfer jetzt gestört, verbrauchen sie rasch ihre Energiereserven: Das kann den Tod bedeuten.

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung

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