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Kritik an Gänsejagd im Wasservogel-Reservat

Archivmeldung vom 04.11.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.11.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Galenbecker See
Galenbecker See

Foto: Thomas Böhme
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Bei der Jagd auf arktische Wildgänse rund um das Naturschutzgebiet "Galenbecker See" (Mecklenburg-Vorpommern) haben Jäger am Wochenende wiederholt gegen Schutzvorschriften verstoßen und zahlreiche Vögel beim Abflug von ihrem Schlafgewässer erlegt. Wie das Komitee gegen den Vogelmord mitteilt, wurde durch die Schießerei zudem Tausende streng geschützter Kraniche, Singschwäne und anderer Wasservögel massiv gestört und aus dem Gebiet vertrieben.

Mitarbeiter des Verbandes hatten am Freitagmorgen bei Heinrichswalde beobachtet, wie mindestens 10 Personen die abfliegenden Gänse direkt an der Schutzgebietsgrenze unter Beschuss nahmen. "Innerhalb einer halben Stunde fielen mehr als 30 Schüsse. Die Jäger schossen direkt in das Reservat hinein und hatten zudem keinen geeigneten Jagdhund zum Bergen der geschossenen Tiere dabei", berichtet Komitee-Vorstandsmitglied Thomas Hellwig. Eine vom Komitee zur Hilfe gerufene Polizeistreife spürte sechs Jäger im Gelände auf und stellte deren Personalien fest. Die Vogelschützer erstatteten Anzeige wegen Verstoß gegen das Landesjagdgesetz.

Am Samstagmorgen beobachteten die Vogelschützer am Südufer des Sees, wie zwei Jäger mehrere Schüsse auf einen gemischten Schwarm aus Gänsen und Kranichen abgaben. Auch hier schossen die Jäger von der Grenze direkt ins Schutzgebiet und hatten entgegen der Vorschrift keinen Jagdhund zum Bergen der Tiere dabei.

Beim Galenbecker See handelt es sich um ein Europäisches Vogelschutzgebiet, das internationale Bedeutung als Rast- und Überwinterungsgebiet für bedrohte Zugvogelarten hat. Zur Zeit rasten am Galenbecker See mehrere zehntausend Kraniche, Singschwäne, Enten und arktische Wildgänse, für die strenge Schutzvorschriften gelten. So darf in einer Pufferzone rund um das Gewässer nicht auf Gänse geschossen werden, um Störungen und damit Chaos in den Vogelmassen zu verhindern. Das Komitee wirft den Jägern vor, von der Grenze dieses Schutzbereiches auf abfliegende Vögel geschossen und damit de facto innerhalb des Gebietes gejagt zu haben. Weitere beobachtete Verstöße umfassen die Jagdausübung ohne den gesetzlich vorgeschriebenen Jagdhund, die Jagdausübung in einem befriedeten Bezirk sowie den Beschuss von zu hoch fliegenden Vögeln.

Angesichts der massiven Beeinträchtigung des Gebietes fordert das Komitee die Landesregierung auf, die Einhaltung der Schutzvorschriften am Galenbecker See strenger zu überwachen und die Gänsejagd langfristig ganz zu verbieten. "Die Jagd auf Zugvögel ist nicht nachhaltig und sorgt für massive Störungen auf einer für den Wasservogelschutz wichtigsten Flächen in Deutschland", so Thomas Hellwig. Das Komitee kündigte an, bis zum Ende der Jagdsaison weitere Kontrollen der Gänsejagd in Mecklenburg Vorpommern durchzuführen.

Quelle: Komitee gegen den Vogelmord e. V. (ots)

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