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WDC fordert Delfinarium Duisburg auf, die Zucht einzustellen

Archivmeldung vom 18.09.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.09.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Große Tümmler im Duisburger Zoo
Große Tümmler im Duisburger Zoo

Foto: Akshathrajan
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Nur neun Tage alt wurde das Delfinbaby im Duisburger Zoo. Am Sonntagvormittag wurde dem kleinen Delfin von der Tierärztin des Delfinariums routinemäßig Blut abgenommen, etwa 30 Minuten später krampfte das Baby und verstarb innerhalb von wenigen Minuten. Die Wal- und Delfinschutzorganisation WDC fordert den Duisburger Zoo auf, die notwendigen Konsequenzen aus den zahlreichen Todesfällen zu ziehen und die Delfinzucht sofort einzustellen.

Experten der Meeressäuger-Pathologie in Lüttich (Belgien) sollen nun das verstorbene Baby untersuchen, um die Todesursache zu klären. Auch im September 2015 und Januar 2016 verstarben bereits neugeborene Delfine in Duisburg, der aktuelle Todesfall ist einer von vielen in den letzten deutschen Delfinarien. WDC-Biologe David Pfender fordert: „Das Delfinarium Duisburg muss die Gefangenschaftshaltung von Delfinen beenden und weitere Zuchtversuche unterlassen. Die vielen Todesfälle aus den letzten Jahren sind ein deutliches Signal.“

Aus Recherchen ist WDC bekannt, dass Daisys verstorbenes Baby im Januar 2016 an einer Stoffwechselentgleisung gestorben ist. Damals sei der Kaliumwert in die Höhe geschossen, der Grund dafür ist aber weiterhin unbekannt. Auch sind die Umstände nicht aufgeklärt, wie es bei Pepinas Jungtier (das im September 2015 verstarb) zu Herz-Kreislaufversagen kommen konnte. Doch das Delfinarium hat bis heute keine Untersuchungsberichte zu den Todesfällen veröffentlicht. Es scheint den Tod der Delfine billigend in den Kauf zu nehmen um sie als Attraktion auszustellen.

Daisy, die Mutter der beiden zuletzt verstorbenen Delfinbabys, wurde bereits Wochen vor der Geburt von der Gruppe isoliert. In freier Wildbahn unterstützen ausgewählte Familienmitglieder Mutter und Jungtier, sowohl bei der Geburt als auch bei der Aufzucht. Die Säuglingssterblichkeit von Delfinen in Zoos ist hoch, obwohl sie in den sterilen Becken keinen natürlichen Gefahren wie beispielsweise Haiangriffen ausgesetzt sind.

Doch auch wenn die Delfinbabys in Gefangenschaft überleben, treten immer wieder Probleme auf. Daisys Sohn Darwin beispielsweise wurde mit vier Jahren mehr als sechs Monate getrennt von der Gruppe gemeinsam mit Diego gehalten und anschließend in den Rancho Park auf Lanzarote gebracht. Die Gruppenzusammensetzung von Delfinen auf engem Raum ist kritisch, nicht immer verstehen sich alle Individuen miteinander. Die Folgen sind Stress und aggressives Verhalten. Um den Delfinen dies zu ersparen, muss auf politischer Ebene ein Delfinarien-Verbot in Deutschland erfolgen.

Quelle: Whale and Dolphin Conservation (WDC)

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