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Ende des "Wissenschaftlichen Walfangs" gefordert

Archivmeldung vom 22.06.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.06.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
In 2008 wurden von Island, Norwegen und Japan über 1500 Wale erlegt - trotz des internationalen Moratoriums. Grafik: obs/WWF World Wide Fund For Nature
In 2008 wurden von Island, Norwegen und Japan über 1500 Wale erlegt - trotz des internationalen Moratoriums. Grafik: obs/WWF World Wide Fund For Nature

Anlässlich der heute am Montag beginnenden Tagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) auf Madeira, fordert die Umweltschutzorganisation WWF ein Ende des sogenannten "Wissenschaftlichen Walfangs".

Nach Angaben der Umweltschutzorganisation erlegte die japanische Walfangflotte im vergangenen Jahr unter fadenscheinigem, wissenschaftlichem Vorwand über 900 Wale, darunter auch bedrohte Arten wie Sei- und Finnwale.

"Viele Walpopulationen stehen als Folge der intensiven Bejagung der vergangenen zwei Jahrhunderte noch immer am Abgrund. Ihr Überlebenskampf wird durch den unnötigen Anachronismus des wissenschaftlichen Walfangs nur noch weiter verschärft", warnt WWF-Experte Volker Homes. Wer die Meeressäugetiere studieren und wirklich wissenschaftlich untersuchen wolle, der müsse sie nicht töten. Ingesamt wurden in der vergangenen Jagdsaison von Norwegen, Island und Japan über 1500 Wale erlegt, obwohl es seit 1986 einen weltweiten Fangstopp (Moratorium) auf alle Großwalarten gibt. Hinzu kommen jedes Jahr hunderttausende Delphine, Tümmler und Wale, die in Fischernetzen ertrinken oder bei Schiffskollisionen ums Leben kommen. Auch die Folgen des Klimawandels setzen einigen Walarten zu, da sie durch eine globale Erwärmung ihre polaren Lebensräume und Rückzugsgebiete zu verlieren drohen.

Der WWF kritisiert, dass bereits seit vielen Jahren auf den Tagungen der IWC hauptsächlich um Mehrheiten geschachert wird. Dabei haben die Walfangbefürworter in der Vergangenheit an Rückhalt gewonnen. Allerdings hat Japan bereits vor einigen Jahren öffentlich zugegeben, Entwicklungsländern Geld zu bieten, damit sie in die IWC eintreten und dort im Sinne des Walfangs stimmen, obwohl sie daran eigentlich nicht interessiert sind. Inzwischen haben Gegner und Befürworter einen nahezu identischen Stimmenanteil. "Die inhaltliche Arbeit ist in den letzten Jahren durch die Pattsituation in der IWC fast vollständig zum Erliegen gekommen", kritisiert Volker Homes. "Die Ächtung des wissenschaftlichen Walfangs wurde durch die gekauften Stimmen bisher stets verhindert."

Der WWF fordert neben einem Ende des sogenannten wissenschaftlichen Walfangs ein Verbot der Waljagd in Meeresschutzgebieten, wie etwa der Südpolarregion. Außerdem dürften keine bedrohten Arten mehr erlegt werden. "Die Bundesregierung muss sich für eine Reform der IWC einsetzen und sich darum bemühen, Lösungen für die Probleme der Wale und Delphine zu finden", fordert Volker Homes.

Quelle: WWF

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