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NABU fordert strenge Handelsverbote für Eisbären und Nashörner

Archivmeldung vom 24.08.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.08.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Ulla Trampert / pixelio.de
Bild: Ulla Trampert / pixelio.de

Noch bis zum 28. August entscheiden über 2.000 Delegierte aus 183 Staaten auf der Konferenz des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES) über die Regelung des internationalen Handels mit bedrohten Tier- und Pflanzenarten.

Auch die NABU International Naturschutzstiftung ist vor Ort und fordert streng regulierte internationale Handelsverbote und ein Verbot der Trophäenjagd auf Eisbären und Nashörner, um die Arten vor dem Aussterben zu schützen. "Der internationale Wildtierhandel hat dramatische Folgen für Eisbären und Nashörner. Besonders in Asien werden astronomische Summen mit dem Verkauf von Nashorn-Horn und Eisbärfellen erzielt. Im Fall von Eisbären ist dieser Handel sogar legal", sagte Thomas Tennhardt, NABU-Vizepräsident und Vorsitzender der NABU International Naturschutzstiftung.

Zusätzlich zum Klimawandel ist der Eisbär durch die Jagd gefährdet. Ein Zustand, der in der Öffentlichkeit bislang wenig Beachtung findet, durch eine Studie des norwegischen Eisbärenforschers Ole J. Liodden jedoch belegt wird: So wurden zwischen 1963 und 2016 fast 53.500 Eisbären getötet, mehr als doppelt so viele Tiere wie es heute in freier Wildbahn überhaupt gibt. Ein Grund dafür sind die Jagdquoten in Kanada, dem letzten Exportland für Eisbärprodukte, die seit vielen Jahren höher sind als die natürliche Wachstumsrate der Eisbären von rund drei Prozent. Begründet ist die zu hohe Quote in der Nachfrage nach Eisbärprodukten in China, die in den vergangenen Jahren regelrecht explodiert ist. Dadurch haben sich auch die ehemals traditionellen Jagdaktivitäten der lokalen Bevölkerung zu einem kommerziellen internationalen Geschäft gewandelt.

"Große Eisbären mit qualitativ gutem Fell bringen Händlern auf dem asiatischen Markt aktuell bis zu 80.000 Euro ein, viermal so viel wie noch vor zehn Jahren. Es ist gerade die Jagd auf diese Exemplare, die sich nachteilig auf die Selektion auswirkt, weil somit die größten und gesündesten Bären geschossen werden", so Liodden. Die Eisbärpopulation würde somit um die Chance gebracht, sich an die sich kontinuierlich verschärfenden Umweltbedingungen, die die globale Erwärmung mit sich brächte, bestmöglich anzupassen.

In Vietnam und China floriert der illegale Handel mit Nashorn-Horn, das als traditionelle Medizin und Potenzmittel eingesetzt und zunehmend auch als Statussymbol gefragt wird. Laut einer Studie von Dr. Barbara Maas, Leiterin für internationalen Artenschutz der NABU International Naturschutzstiftung, könne die globale Nashornpopulation aller existierenden Arten in Afrika und Asien die immense Nachfrage nicht einmal ansatzweise decken. So zeigt die Studie auf, dass bereits eine kleine, einmalige medizinische Dosis von neun Gramm Nashornpulver für 1,1 Prozent der erwachsenen Bevölkerung Chinas und Vietnams die Hornmasse der gesamten globalen Nashornpopulation beanspruchen würde. Dies entkräftet die seit Jahrzehnten vorgebrachte Argumentation von Handelsbefürwortern vor allem aus Südafrika, den asiatischen Markt mit legalem Horn aus Zuchtpopulationen sättigen zu können, um den Anreiz für Wilderer und Schmuggler zu reduzieren. "Dieses Szenario ist unrealistisch. Den internationalen Handel mit Nashornprodukten zu öffnen, würde lediglich dazu führen, dass sowohl die Nachfrage als auch die Wilderei weiter eskalieren", so Maas.

Nashorn-Studie: http://ots.de/l1xCVp

Mehr zur CITES-Konferenz: www.NABU.de/cites

Quelle: NABU (ots)

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