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NABU: Gefährliche Frühlingsgefühle bei Kröten und Fröschen

Archivmeldung vom 28.02.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.02.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Erdkröten vor dem Auto. Bild: Jonathan Fieber / Nabu
Erdkröten vor dem Auto. Bild: Jonathan Fieber / Nabu

In Deutschland steigen die nächtlichen Temperaturen und damit auch die Wanderlust von Fröschen, Kröten und Molchen, die sich nun auf den gefährlichen Weg zu ihren Laichgewässern begeben. Der NABU rät Autofahrern daher in den kommenden Wochen zur erhöhten Vorsicht. Besonders bei feuchter Witterung und zwischen 18 Uhr und 5 Uhr in der Früh müsse mit den Tieren gerechnet werden. "Manchmal überqueren in einer Nacht mehrere hundert bis tausend Erdkröten Verkehrsstraßen. Selbst bei einer nicht viel befahrenen Straße mit neun Autos pro Stunde liegt die Überlebenswahrscheinlichkeit der wandernden Erdkröten schon bei unter 20 Prozent", erklärt NABU-Amphibienexperte Sascha Schleich. Wie viele Amphibien genau unter die Räder kommen sei jedoch nicht bekannt.

Der NABU Bundesfachausschuss Feldherpetologie und Ichthyofaunistik (Amphibien, Reptilien und Fische) ermittelt daher im Rahmen der Aktion 'Lurch des Jahres 2012', wie viele Erdkröten in einer Laichperiode auf ihren traditionellen Wanderungen auf den Straßen sterben müssen. "Mit einer aussagekräftigen Straßenopferanzahl kann der NABU nicht nur die Behörden zu erhöhten Anstrengungen im Amphibienschutz an Straßen auffordern, sondern auch seine eigenen Aktivitäten lenken", erklärt Sascha Schleich den Sinn der bundesweiten Aktion.

Zum Schutz vor dem Straßenverkehr stellt der NABU an einigen stark betroffenen Straßenabschnitten Amphibienschutzzäune auf. Diese Zäune halten die Amphibien davon ab, die Straßen zu überqueren. Meist ehrenamtliche Naturschützer sammeln so Nacht für Nacht die Tiere an den Zäunen, um sie sicher in Eimern auf die andere Straßenseite zu tragen. "An stark befahrenen Straßenabschnitten, an denen solche Schutzzäune und ehrenamtlichen Hände fehlen, sterben viele Amphibien. Verkehrsteilnehmer meldeten in den vergangenen Tagen bereits rund 150 überfahrene Erdkröten. "Nicht nur das Überfahren mit dem Autoreifen ist tödlich, sondern auch die Druckluft, die bei Geschwindigkeiten von über 30 Stundenkilometer entsteht, kann die Tiere beim Vorbeifahren töten", so der NABU-Amphibienexperte weiter.

Die Erdkröte, 'Froschlurch des Jahres' 2012, zählt zwar zu den häufigsten Amphibienarten in Deutschland. Allerdings wird sie bereits im Bundesnaturschutzgesetz als besonders geschützte Art aufgeführt und die Bestände sind durch verschiedenste Gefährdungsfaktoren rückläufig. Die größte Gefahr liegt in der Lebensraumzerschneidung durch Straßen, wo unzählige Erdkröten jedes Jahr auf ihrer Laichwanderung ihr Leben verlieren.

Um ein möglichst genaues bundesweites Ergebnis zu erhalten, bittet der NABU jeden um Mithilfe, der überfahrene Erdkröten sieht, diese zu zählen und anschließend im Internet unter https://www.nabu.de/tiereundpflanzen/amphibienundreptilien/aktionkroetenwanderung/2012/14584.html zu melden.

Quelle: NABU (ots)

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