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GRD: Schwarz-Grüne Bürgerschaft beweist sich als ökologischer Rohrkrepierer

Archivmeldung vom 17.07.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.07.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Hansestadt Hamburg und die Hamburger Hafenbauverwaltung (HPA) beabsichtigen, auch in diesem Jahr wieder große Mengen an belastetem Baggergut aus dem Hamburger Hafen und der Elbe in einem Gebiet westlich von Scharhörn zu verklappen. NABU, GSM und GRD sehen jedoch gravierende Gefahren für die Meeresumwelt.

Dass die Schleswig-Holsteinische Landesregierung und Umweltminister Christian von Boetticher den definierten Ausnahmezustand zur Regel erheben, ist für die Verbände inakzeptabel.

Nach Beendigung der letzten Elbvertiefung 1999 hatten sich die Baggermengen in der Elbe und im Hafen durch die dadurch veränderten Strömungen deutlich erhöht. Ein Teil der abgetragenen Sedimente wird seitdem mit der nächsten Flut von der Klappstelle bei Wedel an der Landesgrenze zu Schleswig-Holstein gleich wieder in den Hamburger Hafen zurück verfrachtet.

Mit Hilfe der Landesregierung Schleswig-Holsteins wurde daher 2005 befristet auf drei Jahre eine neue Verklappungsstelle in der Nordsee in rd. 30 Metern Tiefe nordwestlich von Scharhörn und 10 Kilometer südlich von Helgoland ausgewiesen. Das Genehmigungsverfahren verlief weitgehend im Verborgenen. Seit August 2005 wurden dort rd. 4,5 Mio. Kubikmeter Hafenschlick verklappt. Diese Ausnahme wird jetzt zur Regel. Denn ein Ende der ökologisch äußerst bedenklichen Arbeiten ist nicht absehbar. "Die Leidtragenden sind neben Fischen wie Hering oder Sandaal Seevögel und Schweinswale, die sich davon ernähren. Aber auch Fischerei und Tourismus sind durch diesen leichtfertigen Umgang mit der tödlichen Fracht aus dem Hamburger Hafen massiv betroffen", erklärt Hermann Schultz, Landesvorsitzender des NABU Schleswig-Holstein.

Jüngere Untersuchungen des Senckenberg-Forschungsinstituts in Wilhelmshaven deuten darauf hin, dass der abgelagerte, belastete Schlick sich aufgrund der Strömung entlang der Küste nach Norden in Richtung Dänemark verteilen kann. Der Schlamm erreicht dabei auch den schleswig-holsteinischen Wattenmeer-Nationalpark. Durch diese Umverteilung werden wichtige Fischlebensräume großflächig unbrauchbar gemacht. Der mit Nährstoffen überfrachtete Schlick dringt in die Poren von Sandflächen ein und erstickt die Sandlückenfauna durch bakterielle Abbauvorgänge. "Die schwarz-grüne Bürgerschaft in Hamburg beweist sich als gewaltiger ökologischer Rohrkrepierer und die Landesregierung Schleswig-Holsteins leistet willfährig Hilfestellung bei der ungehemmten Nutzung der Nordsee als billige Müllkippe", sagt Diplom-Biologe Ulrich Karlowski von der Gesellschaft zur Rettung der Delphine. Das Baggergut aus Elbe und Hafen ist zum Teil hoch mit Cadmium und organischen Schadstoffen belastet (Lindan, Pentachlorbenzol, DDT, alpha-HCH und HCB). Die Fracht von 1,3 Tonnen Quecksilber (Hg) und 13 Kilogramm HCB im Hafenschlick führt zu einer nachweisbaren Erhöhung der Schadstoffgehalte in den Sedimenten im Bereich der Klappstelle sowie in den angrenzenden Bereichen.

Die Verpflichtung der HPA und der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung vom 2. Juli 2008, durch geeignete Maßnahmen die Schlickmengen so bald wie möglich deutlich zu reduzieren, ist nach Ansicht der Naturschutzorganisationen bislang reine Makulatur. So wurden jüngst die Arbeiten an der Sedimentfalle bei Wedel aus Geldmangel eingestellt.

Quelle: Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V.

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