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Deutsches Geld zerstört indonesischen Urwald

Archivmeldung vom 26.11.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.11.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Greenpeace
Bild: Greenpeace

Gegen die Vergabe von staatlichen Krediten an die indonesische Sinar Mas Gruppe demonstrieren Greenpeace-Aktivisten heute in Frankfurt. Der Grund: Sinar Mas vernichtet in Indonesien Urwald, beschleunigt Klimawandel und zerstört die Heimat der vom Aussterben bedrohten Orang Utans.

Deshalb haben die Umweltschützer vor dem Sitz der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) eine "Galerie der Schande" aufgebaut und präsentieren Fotos, die das Ausmaß der Urwaldvernichtung in Indonesien zeigen. Ein Tochterunternehmen der KfW,  die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG), hat mehrfach Kredite in einer Gesamthöhe von 42 Millionen US-Dollar an ein Unternehmen der Sinar Mas Gruppe vergeben. Die Konzerngruppe unterhält Firmen, die zu den größten Palmöl- und Papierproduzenten Asiens gehören. Für die Plantagen wird der Urwald abgeholzt sowie die lokale Bevölkerung vertrieben. Indonesisches Palmöl landet in Deutschland in Schokoriegeln, Waschmitteln und in Dieselfahrzeugen.

"Wir sind hier, um die KfW und deren Tochter DEG mit den Folgen ihrer Kreditvergabe zu konfrontieren", sagt Corinna Hölzel, Waldexpertin von Greenpeace. "Deutsche Gelder zerstören Indonesiens Urwälder". Indonesien ist das Land, in dem der Urwald am schnellsten zerstört wird. Seit 1950 wurden 74 Millionen Hektar Urwald vernichtet, eine Fläche doppelt so groß wie Deutschland. Bei der Vernichtung wird der in den bis zu 20 Meter mächtigen Torfböden gespeicherte Kohlenstoff als CO2 freigesetzt. Indonesien ist deshalb weltweit der drittgrößte Verursacher von Treibhausgasen. Die Zerstörung der Torfwälder führt zum Aussterben bedrohter Tierarten wie dem Orang-Utan, dessen Lebensraum für Plantagen zerstört wird. Wenn die Tiere auf die frisch angelegten Plantagen zurückkehren, werden sie meist brutal getötet.

Sinar Mas ist nach eigenen Aussagen die Nummer Eins im Palmölgeschäft in Indonesien und die Nummer Zwei weltweit. Die Firmengruppe hat die aggressivsten Expansionspläne in unberührte Urwaldgebiete. Zudem bestehen enge Verbindungen zwischen Sinar Mas und der indonesischen Regierung, die an die Palmöl- und Papierindustrie immer neue Konzessionen zum Abholzen der Urwälder vergibt.

Greenpeace fordert von KfW und DEG die vorzeitige Kündigung des Kredits, den Ausstieg aus der Finanzierung von Palmölprojekten weltweit und den Stopp der Förderungen von Großkonzernen wie Sinar Mas. "Die Banken missbrauchen ihren staatlichen Auftrag, kleine und mittelständische Unternehmen in Entwicklungsländern zu finanzieren, indem sie den größten Konzernen Gelder hinterherwerfen", so Hölzel.

Von Bundeskanzlerin Angela Merkel fordert Greenpeace, sich bei der UN-Konferenz in Kopenhagen für wirksame Maßnahmen zum Schutz der letzten Urwälder des Planeten einzusetzen. Ein internationaler Finanzierungsmechanismus ist notwendig, der jährlich mindestens 30 Milliarden Euro zur Verfügung stellt.

Quelle: Greenpeace

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