Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Natur/Umwelt Biologische Vielfalt - „Wir sägen am Ast auf dem wir sitzen“

Biologische Vielfalt - „Wir sägen am Ast auf dem wir sitzen“

Archivmeldung vom 12.10.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.10.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Hexe110 / pixelio.de
Bild: Hexe110 / pixelio.de

In Afrika sind noch heute Jagd und Fischfang entscheidend für die Ernährung der Bevölkerung, weiß Prof. Eduard Linsenmair von der Universität Würzburg, der als Tropenökologe v.a. in Westafrika arbeitet. Während in den Industriestaaten die Ernährung auf den ersten Blick von der Natur weitgehend abgekoppelt scheint, spielen in Afrika intakte Ökosysteme noch eine sehr unmittelbare Rolle für die Beschaffung der Lebensgrundlage der Menschen. Doch das enorme Bevölkerungswachstum und die Zerstörung bzw. Übernutzung dieser natürlichen Ressourcen machen das Überleben heutiger und vor allem folgender Generationen immer schwieriger.

Biodiversitätsforscherinnen und -forscher wie Linsenmair fordern deshalb dringend von den Entscheidungsträgern in Nagoya, die Fakten und Lösungsansätze aus der Biodiversitätsforschung ernst zu nehmen und Konzepte für eine Weltwirtschaft zu entwerfen, die auf Ressourcen-Schonung und Nachhaltigkeit hin ausgelegt ist. Anschauliche Beispiele dafür liefern u.a. marktwirtschaftliche Anreizsysteme für Landwirte im Rahmen des vom BMBF geförderten BIOPLEX-Programmes und die TEEB-Studie für lokale Entscheidungsträger.

Da die UN-Vertragsstaatenkonferenz nach dem Konsensprinzip entscheidet, müssen alle Staaten an einem Strang ziehen, um wirklich etwas zu bewegen. Dabei geht es in den Verhandlungen vor allem um Geld, denn die höchste Biodiversität befindet sich in den Entwicklungsländern, die für die Erforschung und Inventarisierung der Naturschätze sowie deren Schutz und nachhaltige Nutzung alleine nicht aufkommen können. Brasilien hat hier bereits die Ernsthaftigkeit der Industrieländer, den fortschreitenden Verlust aufhalten zu wollen, getestet. Es will die 2020-Ziele nur dann akzeptieren, wenn die Mittel z.B. für Maßnahmen und Fachkräfteausbildung, verhundertfacht würden. Denn nur dann seien die notwendigen Maßnahmen weltweit finanzierbar.

Das NeFo-Experteninterview mit Prof. Eduard Linsenmair finden Sie unter:
http://www.biodiversity.de/index.php?option=com_content&view=article&id=445&Itemid=355〈=de

Weitere „Stimmen aus der Forschung“ zum Thema Biodiversität finden Sie als Kurzvideos unter
http://www.biodiversity.de/index.php?option=com_content&view=article&id=938&Itemid=556〈=de

Quelle: Netzwerk-Forum zur Biodiversitätsforschung
Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte tonika in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige