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Island exportiert Walprodukte in die EU

Archivmeldung vom 19.03.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.03.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Nur wenige Tage nachdem eine illegale Lieferung Walfleisch aus Island in Lettland beschlagnahmt wurde, deckt die internationale Wal- und Delfinschutzorganisation WDCS einen weiteren Skandal auf: Island exportiert trotz Handelsverbot Walprodukte in die Europäische Union.

Walfänger sehen in der Herstellung von Wal-Mehl als Tierfuttermittel, das in der Fischzucht und intensiven Nutztierhaltung zum Einsatz kommen kann, sowie Walöl die Vorbereitung der Walfangländer für die Rückkehr zu kommerziellem Walfang in großem Stil, den viele Mitgliedsstaaten der Internationalen Walfangkommission (IWC) herbeisehnen.

Nach Angaben der WDCS exportierte Island über 22 Tonnen so genanntes 'Wal-Mehl' in zwei Lieferungen - im Januar und März 2009 - nach Dänemark. Wal-Mehl wurde von der Welternährungsorganisation FAO als Ersatzprodukt für Fleisch und Knochenmehl für Schweine identifiziert. "Zu verhindern, dass mit Walprodukten ernährte Schweine der intensiven Nutztierhaltung letztendlich auf den Tellern deutscher, österreichischer und anderer EU-Bürger landen, ist nahezu unmöglich", sagt Nicolas Entrup, Sprecher der WDCS in Deutschland.

Die internationale Wal- und Delfinschutzorganisation WDCS fordert die dänische Regierung und die relevanten EU-Behörden dringend auf, sofort Untersuchungen der isländischen Exporte einzuleiten. Island hat in den letzten Jahren mehr als 233 Tonnen Walprodukte mit einem geschätzten Gesamtwert von 3 Millionen US-Dollar exportiert, obwohl der internationale Handel mit Walprodukten durch das Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) und der kommerzielle Fang von Walen von der Internationalen Walfangkommission seit 1986 verboten ist. Island erkennt keine der beiden Bestimmungen an.

"Der Handel mit Walprodukten erhält eine neue Dimension und zeigt, dass die Walfangindustrie kein Interesse hat, sich nur an irgendwelche Bestimmungen zu halten. Der Glaube vieler Regierungen der Europäischen Union, dass man mit Zugeständnissen gegenüber diesen Staaten eine Verbesserung erreicht, ist Realitätsverweigerung", kritisiert Entrup von der WDCS in diesem Zusammenhang die Verhandlungen innerhalb der IWC, die bei der Jahrestagung plant, die Walfangaktivitäten Islands und Norwegens, als auch Japans zu legitimieren. Ein solcher Schritt würde laut WDCS auch die Position der Europäischen Union im Rahmen der Beitrittsverhandlungen mit Island schwächen.

Zusätzlich zu dem offenkundig illegalen Handel mit Dänemark und Lettland exportierte Island unter Berufung auf seine oben genannten Vorbehalte gegenüber dem Handelsverbot Walprodukte im Wert von mehr als 2,5 Millionen US-Dollar in den letzten zwölf Monaten - inklusive 134 Tonnen nach Japan und diversen Lieferungen von Walöl nach Norwegen.

Quelle: WDCS

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