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FAKT: Neue schwere Vorwürfe gegen das LPT - Merck bricht letzten Versuch im Tierversuchslabor vorzeitig ab

Archivmeldung vom 26.11.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.11.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: "obs/SOKO Tierschutz e.V./SOKO Tierschutz/crueltyfree int"
Bild: "obs/SOKO Tierschutz e.V./SOKO Tierschutz/crueltyfree int"

Zwei weitere ehemalige Mitarbeiter des Tierversuchslabors Laboratory of Pharmacology and Toxicology (LPT) haben schwere Anschuldigungen gegen Tierversuchsstudien der Firma erhoben. Danach wurden Studien des LPT schon vor 14 Jahren manipuliert. Der frühere Leiter der Hämatologie spricht von dem Austausch eines verstorbenen Affen in einer Krebsstudie.

"Man hat die Tattoonummer, die sich im Brustbereich des Tieres befindet, ausgeschnitten. Diese hat man nach dem Ende der Studie den Organen des ersetzten Tieres hinzugefügt", erklärt der Mann gegenüber dem Politikmagazin" FAKT". Mit diesem Vorgehen wollte man offenbar den Anschein erwecken, dass das Tier nicht verstorben wäre. Die Organe von Versuchstieren müssen nach bestimmten Studien bis zu 15 Jahre gelagert werden. Bei diesem Versuch hätten sich die Affen in einem elenden Zustand befunden. Wegen des Teststoffs hatten die Tiere "in der Hochdosisgruppe eigentlich komplett offene Haut. Es war das rohe Fleisch zu sehen." Die Studie soll im Jahr 2005 im Labor in Mienenbüttel durchgeführt worden sein.

In diesem Jahr sollen der zuständigen Behördenleitung in Hamburg Unregelmäßigkeiten bei Tierversuchen des LPT gemeldet worden sein. Das erklärte der ehemalige Mitarbeiter der Firma, Jens Dreyer: "Bei dem Termin ging es um Manipulationen von Daten, und es ging natürlich auch darum, dass Studien so stark beeinflusst wurden, dass es mit meinem Gewissen nicht mehr vereinbar war", erklärte der gelernte Biologe gegenüber "FAKT". Jens Dreyer bearbeitete 2004 und 2005 Studien am Hamburger Standort des LPT. Mitte 2005 schied er aus der Firma aus. Das LPT hatte derartige Vorwürfe bislang immer zurückgewiesen.

Auf Nachfrage von "FAKT" antwortet die Hamburger Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (BGV), dass den derzeit aktiven Mitarbeitern keine Hinweise auf Fälschungen in dem genannten Zeitraum bekannt seien. "Da die Aufbewahrfrist der Akten 10 Jahre beträgt, kann nicht geprüft werden, ob derartige Hinweise aktenkundig geworden sind."

Laut einem internen Papier des LPT sollen die Versuchsreihen mit Affen, Hunden und Katzen am Standort in Mienenbüttel Ende Februar auslaufen. Solange sollte noch eine Studie für das Pharmaunternehmen Merck dauern. "FAKT" gegenüber kündigte der Konzern jetzt an, man wolle die Studie bereits Mitte Dezember beenden.

Mehr dazu in "FAKT" am 26.11.2019, 21:45 Uhr im ERSTEN und unter: www.mdraktuell.de

Quelle: MDR Exklusiv-Meldung (ots)

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