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NABU: Chinas Importstopp von Plastikabfall ist ökologische Chance für Deutschland

Archivmeldung vom 05.01.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.01.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Plastiktüten werden oft nur einmal benutzt und landen dann im Müll. Bild: NABU/Sebastian Hennigs
Plastiktüten werden oft nur einmal benutzt und landen dann im Müll. Bild: NABU/Sebastian Hennigs

Anlässlich des Importstopps von Plastikabfall nach China appelliert NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller an deutsche Hersteller, Händler und Entsorgungswirtschaft die damit verbundenen ökologischen und wirtschaftlichen Chancen zu nutzen: "China will zurecht nicht länger die Halde für unseren Wohlstandsmüll sein. Das Importverbot von Plastikabfall legt einen Finger in unsere Umweltwunde. "

Weiter: "Viel zu lange haben wir uns in Deutschland auf niedrigen Recyclingquoten ausgeruht und es uns mit der rohstoffvernichtenden Verbrennung leicht gemacht. Damit muss endgültig Schluss sein. Im Vorgriff auf das 2019 in Kraft tretende Verpackungsgesetz müssen jetzt Sortieranlagen und Recyclingkapazitäten ausgebaut werden. Die Bürger sind es leid, sich immer wieder anzuhören, dass für deutsche Hersteller und Händler Kunststoffrecycling zu schwierig ist. Das ist innovationsfeindlich und muss aufhören."

Jetzt räche es sich, dass Politik und Wirtschaft Überkapazitäten bei der Müllverbrennung geduldet, den Ausbau von Recyclingkapazitäten aber nicht forciert haben. Sämtliche Pläne für einen Ausbau der Müllverbrennung und Ersatzbrennstoffverwertung müssen vom Tisch. Wer nicht recycelbare Verpackungen und Produkte auf den Markt bringe, müsse dafür endlich stärker zur Kasse gebeten werden. Die Hersteller und Händler haben eine gesellschaftliche und Umweltverantwortung, den Einsatz von recyceltem Material zu erhöhen. So werde aus dem Abfall von heute der Rohstoff von morgen.

Hintergrund:

2018 hat die chinesische Regierung den Import von Altplastik aus aller Welt gestoppt. Unsortierte Plastikabfälle werden ab sofort nicht mehr von China importiert, ab März gilt das auch für sortierte Plastikabfälle. Bisher gingen jährlich über sieben Millionen Tonnen Plastikmüll über die chinesische Grenze, davon kamen mehr als zehn Prozent aus Deutschland. Damit hat sich die deutsche Entsorgungswirtschaft eines Großteils des zu recycelnden Plastikmülls durch Exporte nach China entledigt. Das zukünftige deutsche Verpackungsgesetz sieht höhere Recyclingquoten von 63 Prozent statt bisher 36 für Verpackungskunststoffe vor.

Die Kosten für die Entsorgung pro Tonne Plastikmüll für Hersteller und Händler haben sich in den vergangenen Jahren in Deutschland etwa halbiert. Lebensmittel- und Produktpreise für Endverbraucher sind dagegen nicht gesunken. Mehr Kunststoffrecycling war in den vergangenen Jahren nicht zu beobachten.

Quelle: NABU (ots)

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