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Bund: Ausbau der Stromnetze erfordert klares Konzept und langfristige Planung

Archivmeldung vom 15.11.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.11.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
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In der Debatte um den Ausbau der Stromnetze in Deutschland hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) vor einer Stimmungsmache mit zu hohen und nicht überprüfbaren Zahlen gewarnt. Die seit Wochen in den Medien kursierenden Angaben über den angeblichen Bedarf von bis zu 3500 Kilometern neuer "Stromautobahnen" beruhten auf fragwürdigen Annahmen und unklaren Szenarien. Der Umweltverband forderte die Veröffentlichung aller Daten, die den Betreibern der Stromnetze über durchzuleitende Strommengen, die entsprechenden Quellen und den zu erwartenden Bedarf vorliegen.

"Der zukunftsfeste Umbau der Leitungsnetze in Deutschland kann nur stattfinden, wenn es eine klare Richtungsentscheidung für die 100-prozentige Stromversorgung aus erneuerbaren Energiequellen gibt. Weil aber die Bundesregierung längere Laufzeiten für Atomkraftwerke und den Neubau von Kohlekraftwerken befürwortet und zugleich verkündet, die erneuerbaren Energien ausbauen zu wollen, erhöht sich zwangsläufig das Angebot konkurrierender Stromlieferanten mit sich widersprechenden Anforderungen an ein künftiges Stromnetz. Der Aufwand wird größer, die Konflikte nehmen zu und deshalb steigen auch die Kosten, die am Ende die Stromkunden zu tragen haben", sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.

Bei seiner Kritik beruft sich der BUND auch auf ein in seinem Auftrag erstelltes Rechtsgutachten, das eine so genannte `strategische Umweltprüfung` für die bundesweite Stromnetzplanung als zwingend ansehe. "Es ist absolut inakzeptabel, dass die Planung neuer Stromleitungsnetze der strategischen Umweltprüfung entzogen werden soll. Um die umfassende Beteiligung der Öffentlichkeit an der bundesweiten Netzplanung zu vermeiden, hat die Bundesregierung die entsprechende EU-Richtlinie nicht korrekt umgesetzt. Dieses untransparente Vorgehen, gleiches gilt auch für das Szenario der Deutschen Energieagentur dena über den angeblichen Bedarf von 3500 Kilometer neue Hochspannungsleitungen, muss durch eine intensive Öffentlichkeitsbeteiligung ersetzt werden. Die gegenwärtig laufende Stimmungsmache gegen Bürgerinitiativen ist eindeutig kontraproduktiv", sagte Werner Neumann, Energieexperte des BUND. Neumann forderte die Optimierung des vorhandenen Netzes und den Aufbau eines dezentralen und intelligenten Stromverbundes. Notwendig sei eine bundesweite und transparente Netzplanung unter Einbeziehung möglicher Alternativen.

"Die Verfechter einer Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke diffamieren Atomkraftgegner und die Bürgerinitiativen gegen Hochspannungsleitungen, weil sie angeblich alles blockieren. Dabei haben die Bürgerinitiativen bis heute nicht ein einziges Leitungsprojekt verhindert. Solange die Betreiber ihre Daten zur Belastung der Stromverbundsysteme nicht offen legen und es keine verlässlichen Planungen gibt, darf die Bundesregierung nicht den Bürgerinitiativen die Schuld für den angeblich zu langsamen Leitungsausbau in die Schuhe schieben. Stattdessen muss sie ihre Pläne für längere AKW-Laufzeiten beerdigen und den Bau neuer Kohlekraftwerke stoppen", sagte der BUND-Vorsitzende Weiger.

Quelle: BUND

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