Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Natur/Umwelt ROBIN WOOD kritisiert Aldi-Ökolabel

ROBIN WOOD kritisiert Aldi-Ökolabel

Archivmeldung vom 08.05.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.05.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Nach Recherchen von ROBIN WOOD geben die Discounter Aldi Nord und Aldi Süd gegenüber ihren Kunden nicht belegbare Öko-Versprechen für Toilettenpapier, Haushalts- und Taschentücher sowie Servietten ihrer Eigenmarken „Solo“ und „Kokett“ ab.

Auf den Packungen der "Solo"-Produkte „Zartess“, „Saugwunder“ und „Talent“ sowie der "Kokett"-Servietten steht die im Stil eines Gütesiegels aufgemachte Garantie „100 Prozent Zellstoff aus Holz kontrollierter Herkunft“. ROBIN WOOD fordert die Aldi-Unternehmen auf, ab sofort auf dieses Label zu verzichten.

Auf den Produkt-Packungen heißt es: „Das Holz für die Herstellung dieses Produktes stammt garantiert nicht aus umstrittenen Quellen wie: Gebieten, in denen Bürgerrechte verletzt werden / Schützenswerten Wäldern bzw. Urwäldern / Genetisch veränderten Bäumen / Illegal geschlagenen Bäumen / Umwandlungen von Wald in andere Nutzungsformen“. ROBIN WOOD fragte nach, wie diese weitgehenden Garantieaussagen verifiziert werden. Aldi antwortete, seine Lieferanten seien nach den Regeln des FSC (Forest Stewardship Council), des PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) oder des „Controlled Wood“-Standards zertifiziert oder würden zumindest danach arbeiten.

Belege zur Überprüfung dieser Aussagen legten die beiden Aldi-Unternehmen jedoch nicht vor - weder über die Herkunft der Papier-Rohstoffe, noch über aussagekräftige Zertifikate der jeweiligen Hersteller- und Zulieferbetriebe. Damit verstoßen die Discounter nach Ansicht von ROBIN WOOD gegen grundlegende Anforderungen an Umweltlabel auf Produkten, wonach alle Aussagen verifizierbar sein und Informationen dazu auf Nachfrage zugänglich gemacht werden müssen.

Zudem kritisiert ROBIN WOOD, dass die Unternehmen auch das von der Forst- und Holzindustrie dominierte Zertifizierungssystem PEFC als Beleg nennen, obwohl nach den Regularien dieses Zertifikats die fünf genannten Garantieaussagen nicht oder nur zum Teil abgeprüft werden. Der Wortlaut der fünf Produktaussagen gleicht allein den Regeln des so genannten „Controlled Wood“-Standards. Dies ist jedoch kein eigenständig verwendbarer Standard, sondern Teil des FSC-Zertifizierungssystems. Somit dürften letztlich nur FSC-zertifizierte Produkte das Umweltlabel der Discounter tragen.

„ROBIN WOOD setzt sich dafür ein, dass Unternehmen beim Einkauf auf die Einhaltung ökologischer Standards achten“, so Rudolf Fenner, Waldreferent bei ROBIN WOOD. „Doch voreilige und nicht nachvollziehbare Öko-Garantien abzugeben, ist lediglich dazu geeignet, das Vertrauen von KundInnen in Öko-Siegel generell zu untergraben.“

Aldi ist kein Einzelfall. Beim Discounter Lidl fand ROBIN WOOD ein gleich lautendes Grantieversprechen auf Papiertaschentüchern und Toilettenpapier. Nach Kritik von ROBIN WOOD räumte Lidl ein, dass die gemachten Aussagen nicht belegbar seien. Der Discounter hat entschieden, auf die Herkunfts-„Garantie“ zu verzichten. 

Quelle: ROBIN WOOD

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte harfe in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige