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Büchner-Preisträger Wagner will mehr Lyrik auf der Bühne

Archivmeldung vom 26.10.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.10.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Jan Wagner auf der Leipziger Buchmesse 2015
Jan Wagner auf der Leipziger Buchmesse 2015

Lizenz: CC0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Büchner-Preisträger 2017, Jan Wagner, hat es begrüßt, dass es die Lyrik in den vergangenen Jahren immer öfter auf die Bühne gezogen hat, etwa bei Poetry-Slams. "Ich glaube, man sollte Gedichte so gut wie möglich vortragen, weil man nur beim Vortrag auch die Sprachmusik wahrnimmt und Dinge, die nur im Klang angelegt sind", sagte Wagner dem Radiosender HR2-Kultur.

"Aber es kann auch überhand nehmen. Und wenn die Performance den Text überdeckt, ist dem Gedicht auch nicht geholfen." Am Samstag, 28. Oktober, erhält der 1971 in Hamburg geborene Lyriker, Essayist und Übersetzer den mit 50.000 Euro dotierten Georg-Büchner-Preis 2017. Die Verleihung mache ihn stolz und sei eine große Ermutigung. Die Jury begründete die Verleihung des Büchner-Preises an Wagner unter anderem damit, dass seine Gedichte Augenblicke entstehen ließen, in denen sich die Welt zeige, als sehe man sie zum ersten Mal.

Über die Art und Weise, dies zu erreichen, sagte der 46-jährige Lyriker: "Es gibt kein Geheimrezept, weil jedes Gedicht einen neuen Weg bietet. Das ist das Herrliche beim Schreiben von Gedichten, dass man nie weiß, auf welchen Wegen man beim nächsten Mal zu einem Text gelangt, der einen selbst überrascht und begeistert, und der einen selbst die Sprache und die Welt neu wahrnehmen lässt." In Gedichten könne man zum Beispiel als ein längst gestorbener Naturwissenschaftler oder ein Dichter der Tang-Dynastie sprechen. "Das ist das Schöne am Schreiben von Gedichten: Es geht nicht darum, jedenfalls bei mir nicht, Gedichte zu gebrauchen, um irgend etwas auszudrücken, was mit mir selbst oder meinen Gefühlen oder Gedanken zu tun hätte", so der Preisträger.

Vielmehr gehe es darum, dass "im Gedicht etwas Aufregendes geschieht, mit Sprache, mit Welt". Das Ich im Gedicht habe für ihn in der Regel wenig mit dem Autoren-Ich zu tun, sondern sei "im Grunde eine herrliche Maske, die man aufsetzen kann". Der Georg-Büchner-Preis, auch Büchner-Preis genannt, gilt heute als der renommierteste Literaturpreis im deutschen Sprachraum. Der Preis wird seit 1951 von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung verliehen. Er wird finanziert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Stadt Darmstadt.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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