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Studie: Prekäre Arbeitsverhältnisse im Journalismus und sinkendes Einkommen

Archivmeldung vom 25.03.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.03.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Journalist
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Foto von Brett Sayles von Pexels

Die Arbeitsbedingungen im deutschen Journalismus werden zunehmend prekär. Nur die Hälfte von mehr als 1000 befragten deutschen Journalisten verfüge über ein Einkommen, mit dem sie ihren Lebensunterhalt sicher finanzieren können. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Universität München, wie das russische online Magazin „SNA News“ berichtet.

Weiter heißt es diesbezüglich auf deren deutschen Webseite: "Prekäre Beschäftigungsverhältnisse seien zunehmend auch im journalistischen Berufsumfeld zu finden. Das zeigen die Ergebnisse einer Online-Umfrage der Ludwig-Maximilians-Universität in München unter 1055 Medienvertretern. Der größte Teil der Befragten arbeite für eine Tageszeitung, nur ein Viertel in einem unbefristeten Verhältnis in einer Vollzeitstelle. An der Umfrage haben festangestellte und freischaffende Journalisten aus allen Mediengattungen, darunter auch „feste Freie“ und sieben Prozent nebenberufliche Journalisten teilgenommen.

Nach den Daten der LMU ist das monatliche Einkommen seit 2015 um 560 Euro gesunken. Der Beruf rutsche immer weiter in den Niedrigverdiener-Bereich, heißt es in der Studie. Nur die Hälfte der Befragten kann mit ihrem Einkommen den Lebensunterhalt immer decken. Der Großteil hätte mit unvorhergesehenen größeren Ausgaben ein Problem. Mehr als zwei Fünftel (43 Prozent) schätzen ihre Situation als prekär ein.

Benachteiligungen bei Arbeitsverhältnis und Geschlecht

Die hauptberuflichen Journalisten verdienen netto durchschnittlich 2340 Euro monatlich. Zum Vergleich lag im Jahr 2019 das durchschnittliche monatliche Nettoeinkommen eines Vollzeitbeschäftigten in Deutschland laut „Statista“ bei 2075 Euro. Der Abstand zwischen Festen und Freien ist dabei seit 2015 grösser geworden. Freiberufler haben im Monat noch 1942 Euro zur Verfügung, festangestellte Journalistinnen und Journalisten 900 Euro mehr.

Auch in dieser Berufsgruppe ist das weibliche Geschlecht der Studie zufolge benachteiligt. So verdienen Männer durchschnittlich 500 Euro mehr als Frauen. Beim Fernsehen bekommen die Journalisten das beste Gehalt, während bei Sonntags- und Wochenzeitungen am schlechtesten bezahlt wird. Nur die Anzeigeblätter können das Gehaltsniveau der Wochenzeitungen noch weiter untergraben.

Fast drei Fünftel bewerten ihr Arbeitsverhältnis als „eher unsicher“ und finden, dass Prekarität die Zukunft des Journalismus bedrohe. Besonders ausgeprägt ist dieses Empfinden bei jungen Befragten. Drei Fünftel der Befragten sähen die journalistische Qualität bedroht.

„Das sind in der Tat keine guten Nachrichten. Was macht das mit unserer Gesellschaft, wenn ein Pfeiler der Demokratie durch zunehmende Prekarisierung erodiert?“, schreibt Thomas Hanitzsch, einer der Autoren der Studie via Twitter.

Außerdem macht die Corona-Krise dem Berufszweig zu schaffen. Drei von fünf Befragten gaben an, dass sich ihre Arbeitsbedingungen seit der Corona-Pandemie verschlechtert habe. Trotzdem zeigt sich die Mehrheit der Befragten mit ihrem Beruf allgemein eher zufrieden (43 Prozent) und 26 Prozent gar sehr zufrieden."

Quelle: SNA News (Deutschland)

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