Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Medien Walter Kohl: Einseitiger Friedensvertrag mit dem Vater

Walter Kohl: Einseitiger Friedensvertrag mit dem Vater

Archivmeldung vom 30.05.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.05.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Walter Kohl - Leipziger Buchmesse 2011
Walter Kohl - Leipziger Buchmesse 2011

Foto: Lesekreis
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Walter Kohl, Sohn von Altkanzler Helmut Kohl, hat sich mit seinem Vater ausgesöhnt - allerdings nur einseitig: "Ich habe meinen einseitigen Frieden mit ihm und seinem Verhalten gefunden," sagte der 51-Jährige in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

"Mein Vater hat zu weiten Teilen seines alten Umfeldes, einschließlich seiner Familie, den Kontakt abgebrochen. Das ist sein Entschluss, den er verantworten muss," fügte Walter Kohl hinzu. "Daher musste ich entscheiden, wie ich mit seinem Entschluss umgehe, wie ich mein Leben in dieser Frage weiter gestalte. Ich musste wählen: Versinke ich in Ärger, Frust, Zorn, Flucht, oder wähle ich die Option des Friedens, der einseitigen Versöhnung, und meine Entscheidung ist bekannt." Ein solcher einseitiger Friedensvertrag müsse auf einem stabilen Fundament stehen, betonte Kohl: "Ich rate, der Friedensvertrag sollte eine Mindesthaltbarkeit von zehn Jahren haben, aber im Grunde gilt er für den Rest des Lebens. Natürlich gibt es immer wieder Situationen, wo man sich ärgert, doch wichtig ist, dass dieser Ärger nicht in Frust und Groll endet, dass man nicht in die alte Routine einer inneren Geisterbahn verfällt. Wenn man sich einmal wirklich mit einem konkreten Anliegen versöhnt hat, dann bleibt dieser innere Frieden, auch wenn es immer wieder Herausforderungen auf der gleichen Bühne gibt."

Keinen Groll mehr hegt Walter Kohl auch jenen Mitschülern gegenüber, die ihn als Jugendlichen auf der Toilette verprügelt und sein Gesicht ins Urinal gedrückt hatten: "Ich habe mit den Erfahrungen der Demütigung und des Mobbings während meiner Schulzeit meinen Frieden gemacht. Es ist vorbei, und die Frage ist nur noch, wie ich damit umgehe. Ich habe gemerkt, ich muss nicht davonlaufen, sondern kann mich den Dingen stellen. Dafür muss man sich nicht mit allem und jedem versöhnen. Mit einigen meiner Mitschüler bin ich sogar wieder in Kontakt."

Sein Thema, so Kohl weiter, sei die Lebensgestaltung: "Ich sehe Versöhnung als Mittel zu diesem Zweck. Das Ziel ist der innere Friede. Meine These ist, dass Menschen, die ihren inneren Frieden haben, keinen Krieg machen, und das halte ich für sehr wichtig, gerade auch in unserer Zeit."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte zwingt in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige