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Quoten, Klicks und Kohle - Der Kampf um die Zuschauer

Archivmeldung vom 30.04.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.04.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Für Experten gibt es keinen Zweifel: Durch den rasanten Fortschritt von Internet und digitaler Technik steckt die Medienbranche in einem gigantischen Umbruch. Ganz neue Verbreitungswege von Bildern, Tönen und Texten haben sich in den vergangenen Jahren eröffnet.

Das hat Folgen für die etablierten Medien - zum Beispiel für das Fernsehen: Erstmals seit Jahren ist der Durchschnitts-Fernsehkonsum in Deutschland gesunken. Zugleich wächst die Bedeutung des Internets. Schon heute surfen mehr als 60 Prozent der Bürger im Netz. Für junge Leute unter 30 Jahren ist mittlerweile der Computer das Medium der Wahl.

In Leifs TV-Dokumentation werden die Strategien der Verleger analysiert, die - unter dem Eindruck sinkender Auflagen ihrer Blätter - künftig Gewinne vor allem mit digitalen Angeboten erzielen möchten. Der Kölner Stadtanzeiger etwa erzielt heute schon zehn Prozent der Umsätze mit digitalen Angeboten. In fünf Jahren sollen es bereits 25 Prozent sein. Wie fast alle Verlage in Deutschland setzt das Verlagshaus NevenDuMont große Hoffnungen auf ein neues Geschäftsfeld mit bewegten Bildern -  auf ein eigenes TV-Angebot im Internet.

Die neue Konkurrenz zwischen den Verlegern einerseits, die nun auch den Fernsehmarkt für sich entdeckt haben, und den öffentlich rechtlichen Sendern ARD und ZDF andererseits wird intensiv beleuchtet. Der Wettbewerb mit harten Bandagen wird unter anderem am Beispiel von Spiegel Online - dem Marktführer im Online-Nachrichtengeschäft - dokumentiert.

In dem 45-minütigen Feature wird aber auch nachgefragt, wie die digitale Medienrevolution den Journalismus verändert. Ist Springers Slogan "Online First" - also höchste Priorität für Online-Angebote - mehr als ein flotter Werbegag, um mehr Nutzer ans Internet zu binden? Und wenn ja: Was bedeutet das für die journalistische Praxis?

In dem ARD-Feature "Quoten, Klicks und Kohle" wird der Kampf um Marktanteile, Profitchancen und Geschäftsinteressen an vielen Beispielen illustriert und mit den wichtigsten Medien-Managern Deutschlands diskutiert.

Zeitschriftenverleger: Schrankenlose Internetexpansion von ARD und ZDF hat nichts mit Wettbewerb zu tun

Der VDZ Verband Deutscher Zeitschriftenverleger weist die in einer Ankündigung auf einen ARD-Beitrag "Quoten, Klicks und Kohle“ (SWR) gemachten Behauptungen zurück, die Verleger wollten die digitale Entwicklung der öffentlich-rechtlichen Sender behindern. „Derartige Unterstellungen werden nicht dadurch richtiger, dass man sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit wiederholt“, meint VDZ-Geschäftsführer Wolfgang Fürstner. Während ZDF-Intendant Markus Schächter den Verlegern Zensurversuche unterstellt, wirft SWR-Intendant Peter Boudgoust den Verlegern vor, den öffentlich-rechtlichen Senden im Internet die journalistische Entfaltung vorenthalten zu wollen: „Texte sind neben Video- und Audio-Angeboten, neben Fotos und Grafiken, ganz selbstverständliche Bestandteile jeder Internetseite. Wer uns ins Postkutschenzeitalter zurückschicken will, der soll das sagen.“

Nach Ansicht Wolfgang Fürstners ist die Darstellung der aktuellen Diskussion durch die öffentlich-rechtlichen Sender irreführend und geht vollständig an der Realität vorbei: „Die Sichtweise der Öffentlich-Rechtlichen ist gleich in mehreren Punkten falsch. Es geht nicht darum, ARD und ZDF die Entwicklungsmöglichkeiten im Internet zu verwehren. Dies sieht der der vorliegende Staatsvertragsentwurf auch gar nicht vor. Ganz im Gegenteil - dieser erweitert sogar den Online-Auftrag von ARD und ZDF hin zur so genannten dritten Säule, indem er sendungsunabhängige Videos und Audiobeiträge erlaubt.“ Nur im Bereich textbasierter Angebote - also  elektronische Presse -  hätten sich ARD und ZDF nach wie vor auf eine Programmbegleitung zu beschränken, was mit der Formulierung „sendungsbezogen“ klarer als bisher festgelegt werde und damit auch in Einklang mit der EU-Beihilfeentscheidung stehe. Auch die Behauptung, die Verlage wollten sich nicht dem Wettbewerb stellen, verkehre die Realität. Fürstner: „Im Unterschied zu der gebührenfinanzierten öffentlich-rechtlichen Säule haben  sich die Verlage schon immer dem Wettbewerb gestellt. Eine öffentlich-rechtliche elektronische Presse jedoch, die sich aus einem gewaltigen Gebührenpotenzial speisen könnte und im Gegensatz zu Verlagen keinem unternehmerischen Risiko ausgesetzt ist, hat mit marktwirtschaftlichem Wettbewerb nichts zu tun. Sie bedroht im Gegenteil die nach wie vor fragile Finanzierung der vielfältigen privaten Online-Presse.“

Quelle: SWR / Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV)

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