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Beitragsservice stellt Jahresbericht 2024 vor: Beitragserträge rückläufig

Freigeschaltet am 05.06.2025 um 10:43 durch Sanjo Babić
Firmengebäude des Beitragsservice  Bild: ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice Fotograf: Ulrich Schepp
Firmengebäude des Beitragsservice Bild: ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice Fotograf: Ulrich Schepp

Die Erträge aus dem Rundfunkbeitrag lagen 2024 bei rund 8,74 Milliarden Euro - ein Minus von 3,14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2023: 9,02 Milliarden Euro). Insgesamt 8,57 Milliarden Euro flossen an ARD, ZDF und Deutschlandradio. 164,6 Millionen Euro erhielten die Landesmedienanstalten.

Bernd Roßkopf, Geschäftsbereichsleiter Finanzen und Services  (2025) Bild: ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice Fotograf: Ulrich Schepp
Bernd Roßkopf, Geschäftsbereichsleiter Finanzen und Services (2025) Bild: ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice Fotograf: Ulrich Schepp
Michael Krüßel, Geschäftsführer des Beitragsservice  (2025) Bild: ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice Fotograf: Ulrich Schepp
Michael Krüßel, Geschäftsführer des Beitragsservice (2025) Bild: ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice Fotograf: Ulrich Schepp

Grund für den Ertragsrückgang ist das Auslaufen des bundesweiten Meldedatenabgleichs, der im Jahr 2023 noch zu einem Ertragsanstieg geführt hatte. Dieser war in Teilen auf automatische und rückwirkende Anmeldungen von Wohnungen zurückzuführen, die im Jahr 2024 nach Abschluss der Verfahren zur Klärung der Beitragspflicht wieder abgemeldet wurden.

Die Zahl der zum Rundfunkbeitrag angemeldeten Wohnungen verringerte sich im Berichtsjahr entsprechend zwar um 0,4 Prozent, blieb mit insgesamt 40.516.173 Wohnungen jedoch auf dem hohen Niveau des Vorjahres, in dem erstmals die Marke von 40 Millionen Wohnungen überschritten worden war (2023: 40.698.001). Die Anzahl der Beitragskonten sank auf 46.992.947 (2023: 47.016.711).

"Die regelmäßige Neuerfassung beitragspflichtiger Wohnungen im Rahmen des wiederkehrenden bundesweiten Meldedatenabgleichs ist ein maßgebliches Element zur strukturellen Konsolidierung des Wohnungsbestandes - und damit der Beitragserträge", erklärt Bernd Roßkopf, Leiter des Geschäftsbereichs Finanzen und Services beim Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio. Die nach Abschluss des Meldedatenabgleichs im Bestand verbleibenden neuen Wohnungen sorgen dafür, dass die Erträge im laufenden Jahr voraussichtlich leicht steigen und in den kommenden Jahren stabil bleiben. Keine ertragsrelevante Rolle spiele hingegen bislang die angespannte wirtschaftliche Lage vieler deutscher Unternehmen und Haushalte, so Roßkopf.

Erstmals seit Jahren wieder mehr Beitragsbefreiungen

Lediglich leichte Spuren hinterließen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Bereich der Befreiungen: Insgesamt 2,4 Millionen Personen waren Ende 2024 aus sozialen Gründen von der Zahlung des Rundfunkbeitrags befreit - ein Anstieg um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Anstieg ist vor allem auf mehr Befreiungen aufgrund des Bezugs von Grundsicherung im Alter (+3,4 Prozent) sowie von Bürgergeld und Sozialgeld zurückzuführen (+0,3 Prozent). Seit 2018 war die Anzahl der Befreiungen aufgrund des Bezugs von Bürgergeld - dem früheren Arbeitslosengeld II - zuvor rückläufig. Insgesamt resultieren nach wie vor rund zwei Drittel der Befreiungen von der Rundfunkbeitragspflicht aus dem Bezug von Bürgergeld (62,5 Prozent), gefolgt von Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung (28,3 Prozent).

Aufwendungssteigerungen durch neuen Tarifabschluss

Die Aufwendungen für den Beitragseinzug beliefen sich im Berichtsjahr auf knapp 190,7 Millionen Euro - ein Plus von 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2023: 182,8 Millionen Euro). Die Aufwendungen im Jahr 2024 entsprechen einem Anteil von 2,18 Prozent an den Gesamterträgen. Damit ist die Kostenquote im Vergleich zum Vorjahr geringfügig gestiegen (2023: 2,03 Prozent).

Ursächlich für den Anstieg war in erster Linie der Abschluss eines neuen Tarifvertrags Anfang 2025, für den im Berichtsjahr bereits eine Abschlagszahlung geleistet sowie Rückstellungen gebildet wurden. Hinzu kamen höhere Aufwendungen für Mieten und Unterhalt sowie für Lizenzen, Softwarewartung und projektbezogene IT-Fremdleistungen.

Zwar blieben die Kostensteigerungen weiterhin unter der durchschnittlichen jährlichen Teuerung seit Beginn des Ukraine-Kriegs, dennoch unterstreicht die Entwicklung die Notwendigkeit weiterer Einsparungen. Dazu überprüft der Beitragsservice seine betrieblichen Prozesse fortlaufend auf Effizienz und Effektivität. Um die vorhandenen Ressourcen gezielter einzusetzen, setzt der Beitragsservice verstärkt auf die Digitalisierung seiner Services im Kundenkontakt sowie die Automatisierung interner Abläufe. Ziel ist es, die Bearbeitung von Anliegen der Beitragszahlenden noch schneller und wirtschaftlicher zu gestalten.

Servicekommunikation mit Erklärvideos und Infomaterialien ausgebaut

Deutlich erweitert hat der Beitragsservice im Berichtsjahr seine Servicekommunikation. Auf der Website rundfunkbeitrag.de erschienen im Berichtsjahr mehr als ein Dutzend neuer Servicebeiträge zu verschiedenen Themen rund um den Rundfunkbeitrag. Neben redaktionellen Artikeln zu den Regelungen des Rundfunkbeitrags, etwa für Selbstständige und Freiberufler oder gemeinnützige Vereine, lag der Fokus auf der Entwicklung ergänzender Formate wie Erklärvideos oder Faktenblätter für die unterschiedlichen Zielgruppen der Beitragszahlenden.

Auch zu aktuellen Entwicklungen wie der ausgebliebenen Anpassung des Rundfunkbeitrags zum Jahreswechsel 2024/2025 bietet der Beitragsservice entsprechende Servicebeiträge an. Hinzu kommen Warnhinweise vor Verbraucherfallen, etwa betrügerischen E-Mails zur vermeintlichen Rückerstattung zu viel gezahlter Beiträge oder kostenpflichtigen Portalen, die eigentlich kostenfreie Dienstleistungen zum Rundfunkbeitrag gegen Entgelt anbieten.

Mit seinem erweiterten Serviceangebot unterstützt der Beitragsservice die Beitragszahlenden aktiv bei der Suche nach relevanten Informationen, befähigt sie zur eigenständigen Erledigung ihrer Anliegen und trägt durch gezielte Aufklärung maßgeblich zum Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher bei.

Quelle: ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice (ots)

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