Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geht an Karl Schlögel

Foto: Dontworry
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.
Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geht in diesem Jahr an den Osteuropahistoriker und Essayisten Karl Schlögel. Das teilte der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Dienstag mit. "Mit seiner Erzählweise, die Beobachten, Empfinden und Verstehen verbindet, korrigiert er Vorurteile und weckt Neugier", heißt es in der Begründung des Stiftungsrates des Friedenspreises.
Als Wissenschaftler und Flaneur, als Archäologe der Moderne, als
Seismograph gesellschaftlicher Veränderungen habe er schon vor dem Fall
des Eisernen Vorhangs Städte und Landschaften Mittel- und Osteuropas
erkundet. Er habe Kiew und Odessa, Lemberg und Charkiw auf die
Landkarten seiner Leser gesetzt und St. Petersburg oder Moskau als
europäische Metropolen beschrieben.
"Nach der Annexion der Krim
durch Russland hat Karl Schlögel seinen und unseren Blick auf die
Ukraine geschärft und sich aufrichtig mit den blinden Flecken der
deutschen Wahrnehmung auseinandergesetzt", so die Jury weiter. Als einer
der Ersten habe er vor der aggressiven Expansionspolitik Wladimir
Putins und seinem autoritär-nationalistischen Machtanspruch gewarnt.
Die
Verleihung des Preises soll am 19. Oktober 2025 in der Frankfurter
Paulskirche stattfinden. Der Friedenspreis wird seit 1950 vergeben und
ist mit 25.000 Euro dotiert.
Quelle: dts Nachrichtenagentur