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Philosoph Richard David Precht fordert Online-Abgabe für Internet-Giganten in der Corona-Krise

Archivmeldung vom 09.05.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.05.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Richard David Precht (2018)
Richard David Precht (2018)

Foto: FlickreviewR 2
Lizenz: CC BY-SA 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Düsseldorfer Philosoph und Publizist Richard David Precht ist für eine höhere Besteuerung der großen Internet-Unternehmen wie Amazon oder Google, weil sie gegenüber dem stationären Einzelhandel als Gewinner der Krise hervorgehen.

"Ich möchte, dass die Internet-Giganten künftig mehr Steuern zahlen als die anderen Unternehmen", sagte der Bestseller-Autor der Düsseldorfer "Rheinischen Post". "Deshalb fordere ich, dass sie mit einem höheren Mehrwertsteuersatz bedacht werden - einer Online-Abgabe, die ab einer bestimmten Umsatzgröße fällig wird."

Kritik an "chaotischem Ausstieg"

Publizist Richard David Precht hat Kritik an den Corona-Maßnahmen und dem überhasteten Ausstieg geübt. "Ich muss gestehen, dass mir die Maßnahmen bei Corona im gegenwärtigen Zeitpunkt zu weit gehen", sagte Precht, der zu den führenden deutschen Intellektuellen gezählt wird, der Düsseldorfer "Rheinischen Post".

Zudem, so Precht, dränge sich der "Eindruck eines chaotischen Ausstiegs" auf. Zwar sei der Vorrang für die Gesundheit grundsätzlich richtig und ein "Akt der Solidarität gegenüber älteren und schwächeren Menschen der Gesellschaft". Künftig könne man aber nicht bei "allen Risiken die Freiheitsrechte beschränken und drastische Maßnahmen einführen". Precht: "Das muss die radikale Ausnahme bleiben."

Precht wies darauf hin, dass die Herausforderung durch den Klimawandel ungleich höher als die Corona-Bedrohung sei. "Ich möchte mir nicht ausmalen, was passiert, wenn sich Hunderte Millionen Flüchtlinge wegen Hitze- und Dürreperioden in ihren Ländern auf den Weg machten, wenn Millionenstädte von Überflutung bedroht sind, wenn Tropenkrankheiten nach Deutschland kommen und die globale Wirtschaft völlig einbricht." Dann seien die jetzigen Maßnahmen in der Corona-Krise "niedlich gegen das, was die Politik uns in wenigen Jahrzehnten vorschreiben und zumuten wird".

Quelle: Rheinische Post (ots)

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