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Ronald Zehrfeld: Gelebte Solidarität in Corona-Krise macht mir Mut

Archivmeldung vom 04.04.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.04.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Ronald Zehrfeld (2018)
Ronald Zehrfeld (2018)

Foto: 9EkieraM1
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Schauspieler Ronald Zehrfeld ist beeindruckt, wie Deutschland mit der Corona-Krise umgeht. "Ich bin positiv überrascht, dass wir so eine funktionsfähige Regierung mit Angela Merkel haben und wie alle Politiker und Minister im Grunde parteiübergreifend an einem Strang ziehen", sagte der 43-Jährige in einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung.

Zehrfeld  weiter: "Ich bin froh, in einem Land wie Deutschland zu leben, wo zum Beispiel Krankenhäuser auch italienische Patienten aufnehmen, wo riesige Hilfspakete geschnürt werden, wo die Schneiderinnen von großen Textilfirmen, aber auch freiwillige Helfer sich zusammenschließen und Krankenhauskleidung und Mundschutz nähen und so eine wachsende Solidarität gelebt wird, die ich mir immer gewünscht habe und die hoffentlich noch weiter zunimmt. Das macht mir Mut."

Persönlich sei er durch den Ausfall von Dreharbeiten stark betroffen, wie Zehrfeld sagte. Die finanziellen Einbußen seien "dramatisch, wie für alle anderen auch". "Man kann sich das an zwei, drei Fingern abzählen: Wenn nichts reinkommt, aber die Unkosten weiterhin existieren, denkt man darüber nach, mit dem Vermieter ins Gespräch zu kommen und um eine Stundung zu bitten", sagte Zehrfeld, der in Berlin wohnt. "Nahezu alle Produktionen stehen still. Bei den noch laufenden wird gestritten zwischen Produktionsfirmen, den Gewerken und Schauspielern um die Frage, wie unverantwortlich es ist, jetzt noch weiterzudrehen. Und ehe die Produktionen wieder anlaufen können, frühestens im Herbst, wenn überhaupt, muss man den Ausfall von Gagen vier, fünf Monate lang verkraften. Und trotzdem muss es ja irgendwie weitergehen."

Die Corona-Krise gehe auch an seiner Tochter nicht spurlos vorbei, wie Zehrfeld weiter sagte. "Meine Tochter ist elf Jahre alt und sehr helle. Am Anfang war sie einfach gelähmt von den immer wieder gleichen Parolen. Aber je mehr sie jetzt die Komplexität und die Zusammenhänge begreift und die Wichtigkeit, was in der Welt abgeht, verändert sich ihre Wahrnehmung. In dem Sinne, dass sie selbst ganz diszipliniert ihre Hausaufgaben macht und abends mit Ideen und Vorschlägen zu uns kommt, was man alles noch machen und wie man helfen könnte. Ich bin über ihre Reife positiv überrascht. Meine Sorge war ja anfangs, dass die junge Generation aus Langeweile und Überdrüssigkeit das Thema nicht ernst nimmt. Aber unsere Tochter ist sehr gewissenhaft - was zum Beispiel auch die Hygiene und das Händewaschen betrifft."

Zehrfeld, der in Berlin-Prenzlauer Berg in einer ehemaligen Bäckerei wohnt, hat - wie er sagte - nichts dagegen, wenn Passanten an die Scheibe klopfen. "Ich bin ohnehin in einem Elternhaus aufgewachsen, was sehr kommunikativ und offen war. Wenn ich etwas von meinem wunderschönen Beruf verstanden habe und für mich als wichtig erachte, dann ist es Lust auf Menschen und ein Miteinander. Wenn ich mich gut fühle, dann sorgt das für neue Fragen, für ein Interesse, für Motivation, und ich lerne tolle Leute kennen. Wenn etwas schlecht ist, versuche ich es zu ändern. Insofern ist ein Laden, wo mal eine Bäckerei drin war, etwas Schönes. Da stehen ältere Leute vor der Scheibe, die anklopfen und mir etwas über ihre Vergangenheit erzählen, wie sie selber als Kinder in der Schlange vor diesem Bäcker anstanden, um ihre Brötchen abzuholen."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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