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Datenhighway oder Abstellgleis? - Die Zukunft der Öffentlich-Rechtlichen Rundfunksender im Internet

Archivmeldung vom 07.05.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.05.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Mit prägnanten Worten machte sich ZDF-Intendant Markus Schächter Luft: "Wer nicht ins Netzt geht, geht ins Museum." Für den Chef des Mainzer Senders liegt die Zukunft in der digitalen Weiterentwicklung. "Wer nicht dabei ist, wird den Kommunikationsauftrag nicht erfüllen", sagte er in der "Elefantenrunde" beim Medientreffpunkt Mitteldeutschland.

Es mache keinen Sinn, publizistischen Wettbewerb zu verhindern, denn die Vielfalt sei das größte Gut. Intendanten, Politiker und der Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) diskutierten am Mittwoch unter der Überschrift "Public Value - Wo dienen die Sender der Gesellschaft?" vor allem die möglichen Auswirkungen des 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrages.

"Public Value ist das Kitt, das die Gesellschaft zusammenhält. Die öffentlich-rechtlichen Sender haben den besonderen Auftrag, das zu leisten und sind daher unverzichtbar", sagte der sächsische Medienminister Michael Sagurna. Der Intendant des Mitteldeutschen Rundfunks, Prof. Dr. Udo Reiter, sieht die deutsche Entsprechung des Public Value im Gemeinwohl. Und gerade deswegen hält er einen adäquaten Internetauftritt der Öffentlich-Rechtlichen für unausweichlich.

Der ARD-Vorsitzende Fritz Raff bezeichnete die Telemedien als dritte Säule im öffentlich-rechtlichen Programmauftrag neben Hörfunk und Fernsehen. "Wir reagieren nur auf ein verändertes Nutzungsverhalten. Onlineaktivitäten müssen den Öffentlich-Rechtlichen zur Verfügung stehen, sonst werden wir die nachfolgende Generation nicht erreichen", sagte er. Weil sich die Angebote an den Bedürfnissen der Nutzer orientieren müssten, seien Mediatheken unerlässlich, in denen das Programm langfristig abrufbar sei. VPRT-Präsident sah darin eine Ausweitung des Geschäftsfeldes mit Gebührengeldern, die private Anbieter bedrohten. Und auch Michael Sagurna warb dafür, dass Teledienste streng sendebezogen sein sollten.

"Der Onlinesektor wird die Schlüsselposition für die Zukunft der Medienlandschaft sein", meinte Reiter. Wenn sich die Öffentlich-Rechtlichen darin beschränken müssten, wie von der privaten Konkurrenz und dem Bundesverband Deutscher Zeitschriftenverleger gefordert, drohe ihnen, von der Zukunft abgeschnitten zu werden.

Diese "Weltuntergangsstimmung" wollte VPRT-Präsident Doetz nicht teilen und attestierte den öffentlich-rechtlichen Sparingspartnern eine "medienpolitische Paranoia". Nach Doetz' Einschätzung sind entscheidende Veränderungen im Entwurf des 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag nötig, um ihn zu verabschieden. "Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat nicht den Anspruch alles zu bekommen, was er will. Die Politik darf Grenzen ziehen."

Doch worin liegt der Auftrag öffentlich-rechtlicher Programmacher? Für den SPD-Medienpolitiker Marc Jan Eumann soll er jedenfalls zur "freien individuellen Meinungsbildung beitragen und so einen Mehrwert für die Gesellschaft leisten". Ob dies nur offline oder auch online geschehen darf, ließ er offen.

Quelle: Medientreffpunkt Mitteldeutschland

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