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Titus Dittmann: Ich wurde von meinem Lehrer gemobbt

Archivmeldung vom 29.01.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.01.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Titus Dittmann (2012), Archivbild
Titus Dittmann (2012), Archivbild

Foto: WIKImaniac
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Titus Dittmann (72), deutscher Unternehmer und Skateboard-Pionier, hat erst durch das von ihm vor sechs Jahren initiierte ADHS-Forschungsprojekt "Skaten statt Ritalin" erfahren, dass er selbst von der Krankheit "Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung" betroffen ist.

"Ich habe schon als Kind sehr früh gemerkt, dass ich nicht so richtig in die normierte Schule passe. Aber ich weiß es erst durch das Forschungsprojekt", sagte der Münsteraner im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

"Früher haben die Lehrer versucht, mich vor der Klasse bloßzustellen", sagte Dittmann. "Wenn ich nicht aufgepasst habe, hat ein bestimmter Lehrer mir eine gescheuert, sodass ich vom Stuhl gefallen bin. Zur Strafe holte er mich an seinen Tisch, auf dem immer Spielzeugautos standen. Als Erniedrigung musste ich damit spielen und dazu ein Brumm-Geräusch machen. Die Klasse sollte dazu laut "Spielmops" rufen - das war Mobbing auf Lehrerbefehl. Manchmal holte er mich nach vorne, und sagte der Klasse: ,Liebe Kinder, passt gut auf, wenn aus euch im Leben nichts werden soll, müsst ihr nur sein wie der Titus."

Wie Dittmann der NOZ weiter sagte, habe er diese Erniedrigung damals ganz gut weggesteckt: "Ich habe sehr früh eine Art Schutzhaltung für mich entwickelt, indem ich mir sagte: ,Die können mich mal, das interessiert mich alles nicht. Ich wusste ja, dass ich, sobald ich mit meinen Freunden im Wald war, stets der Anführer war. Ich war dort sehr kreativ und hatte immer die besten Ideen. Sobald Erwachsene dabei waren und eine Erwartungshaltung an mich hatten, habe ich mich aus dem Staub gemacht."

Das Forschungsprojekt "Skaten statt Ritalin" hat Dittmann in Zusammenarbeit mit der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster vor sechs Jahren gestartet. "Ich habe vor, Skaten auf Rezept für Kinder mit ADHS anerkennen zu lassen, weil wir sehen, wie sinnvoll und wirkungsvoll es ist", sagte Dittmann im NOZ-Interview. Skateboarden unterstütze ADHS-Kinder dabei, Erfolge bei der Selbststeuerung zu erzielen und über selbstbestimmtes Lernen ihr Selbstbewusstsein zu stärken. "In unserer Gesellschaft ist ADHS ein Problem. Das soziale Umfeld reagiert mit Unverständnis, Hilflosigkeit, oft mit Ablehnung und Ausgrenzung. Egal wie intelligent du bist, du wirst als schlechter Schüler abgestempelt. Die Noten werden nicht nach Intelligenz vergeben, sondern wie angepasst du fremdbestimmt lernen kannst und dich anpasst", so Dittmann.

Der Unternehmer steht ab und zu auch gerne noch selbst auf dem Brett: "Sobald das Wetter einigermaßen ist, bemühe ich mich, jeden Samstag und Sonntag mit dem Skateboard zum Bäcker zu fahren und Brötchen zu holen. Mein Lieblingstrick ist, auf dem Rückweg die Brötchen nicht zu verlieren." Angst vor einem Sturz habe er dabei nicht, wie Dittmann sagte. "Im Laufe der Jahre habe ich so viel Erfahrung mit dem Fallen gemacht. Zugegeben, das sieht bei mir nicht mehr ganz so geschmeidig aus wie früher, aber ich kann mich noch ganz gut abrollen."

Er halte sich im Übrigen für einen besseren Snowboarder, so Dittmann. "Ich bin Mitte der Achtzigerjahre bei der ersten Weltmeisterschaft mitgefahren. An der ersten Skateboard-WM durfte ich ja nur teilnehmen, weil ich sie selber organisiert habe. Gerade wird ein Kinofilm gedreht über die alten Legenden des Snowboarding. Und da die meisten schon gestorben sind, bin ich plötzlich einer der Hauptprotagonisten. Ich war schon zum Drehen in Japan, im März fliege ich nach Kamtschatka. Dort wird mich ein Helikopter auf unberührte Gipfel bringen, von denen ich durch den Tiefschnee talwärts kurven werde. Im Sommer geht's nach Chile auf die Fünftausender der Anden."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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