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Leon de Winter: "Jede gute Kritik ist zu schwach und jede schlechte Kritik ist falsch"

Archivmeldung vom 25.10.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.10.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: "obs/Gruner+Jahr, BRIGITTE/Alexander Koerner"
Bild: "obs/Gruner+Jahr, BRIGITTE/Alexander Koerner"

Am Sonntag begrüßte das Magazin BRIGITTE auf der Frankfurter Buchmesse im Rahmen der Gesprächsreihe BRIGITTE LIVE mit dem erfolgreichen niederländischen Schriftsteller Leon de Winter erstmals einen männlichen Talkgast auf der Bühne.

Der 1954 geborene Schriftsteller und Filmemacher absolvierte seine Ausbildung an der Bavaria Filmakademie sowie der Filmakademie in Amsterdam. Seit 1976 verfasst er Romane, Erzählungen und Drehbücher, die er teilweise selbst umsetzt. Sein erster Welterfolg Hoffmans Hunger, ein Spionage-Roman und zugleich die Geschichte Europas 1989, brachte ihm auch im deutschsprachigen Raum den Durchbruch. Der neueste Roman des Niederländers Geronimo erschien am 24. August und handelt von der spektakulären Suche nach Osama bin Laden und ob die abenteuerliche Jagd nach dem meistgesuchten Mann der Welt wirklich so verlaufen ist, wie man uns glauben macht.

Auf die Frage, wie und ob er sich für sein neues Buch in einen Terroristen hineinversetzen konnte, sagte de Winter: "Der Mensch hat nicht nur eine Seite. Bin Laden hatte auch ein privates Leben mit drei Frauen und Kindern. Er war zu Hause kein Monster, sondern ein durchaus liebevoller Familienmensch, der doch zugleich so schreckliche Dinge tun konnte." Das Buch habe aber keine politische Botschaft, so der Autor weiter, sondern erzähle einfach eine Geschichte.

Der erfolgreiche Schriftsteller über seine Arbeitsweise und über das Bild des verarmten, hungrigen Autoren, der in seiner kalten Schreibstube sitzt: "Das trifft auf mich nicht zu", erklärt er mit einem Augenzwinkern. "Zum Schreiben präferiere ich ein 5-Sterne-Hotel an einem warmen Strand mit Palmen und einem guten Restaurant, in dem man abends schön essen kann. Dann schreibe ich noch viel besser." Das Schreiben mache übrigens nur 10 Prozent seiner Arbeit aus, 90 Prozent sei Recherchetätigkeit. "Wenn ich schreibe, stecke ich mir jeden Tag ein neues Ziel, dann stehe ich morgens auf und sage zum Beispiel 'Heute ist ein 1.500-Wörter-Tag'". Wenn er die geschafft habe, habe er endlich Feierabend.

"Jede gute Kritik ist zu schwach und jede schlechte Kritik ist falsch", so de Winter über seinen Umgang mit Kritik. Mit dieser Haltung könne er jeden Morgen fröhlich sein. Explizit erwünscht ist hingegen die Buchkritik von seiner Frau: "Sie nimmt aus jedem Skript erst mal alle Sexszenen raus. Ich habe etliche davon in meiner Schublade liegen, die nie veröffentlicht wurden. Wenn ich tot bin und meine Frau diese dann als gesammelte Werke herausbringt, wird das mein größter Bestseller werden."

Weitere Termine von BRIGITTE LIVE: Cornelia Funke am 9. November in den Hamburger Kammerspielen. Mehr Informationen unter www.brigitte.de/LIVE.

Quelle: Gruner+Jahr, BRIGITTE (ots)

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