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Kai Schumann: "Ein Vater hat mir immer gefehlt und fehlt mir noch heute."

Archivmeldung vom 13.10.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.10.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Titelbild zu Ausgabe 06/2020, Bild:     PSYCHOLOGIE bringt dich weiter
Titelbild zu Ausgabe 06/2020, Bild: PSYCHOLOGIE bringt dich weiter

Kai Schumann ist in der DDR aufgewachsen. Mit seiner Mutter lebte er in einer Kommune: "Es war wie ein großer loser Verbund mit starker Verbundenheit. Ich fühlte mich früh (vielleicht zu früh) erwachsen, weil ich dauernd von älteren Menschen umgeben war. Es wurde immer viel diskutiert über alles und nichts. Diese Offenheit hat mich früh flexibel im Denken und Handeln werden lassen."

"Und dennoch habe ich mich oft gefühlt wie Harry Haller aus Hermann Hesses Steppenwolf, der auf dem Treppenabsatz sitzt und sich in das bürgerliche Idyll hinter der mit Spitzendeckchen verhangenen Tür träumt" sagt Kai Schumann im Interview mit der Zeitschrift PSYCHOLOGIE bringt dich weiter (Heft 6/2020 ab morgen im Handel, www.psychologiebringtdichweiter.de).

Seinen syrischen Vater hat der Schauspieler nie kennengelernt. "Ein Vater hat mir immer gefehlt und fehlt mir noch heute, auch wenn ich dieses Gefühl oft verleugnet habe" so der 44-Jährige, der heute selbst Vater eines Sohnes ist. "Aber ich habe viele enge Freunde und jeder von ihnen gibt mir etwas, was sich insgesamt zu einer großen, reichhaltigen, männlichen Energie formt. So habe ich mir wohl über die Jahre meinen eigenen Superdad geformt."

Als die Mauer fiel, war Schumann 13 Jahre alt. "Besonders eindrücklich im Gedächtnis geblieben ist mir der ideologische Wandel. War uns in der DDR ja das oktroyierte Gedankengut sehr bewusst, war es umso erstaunlicher, dass die Geschichtsschreibung in den Lehrbüchern der BRD durchaus auch ideologisch geprägt war, nur weniger offensichtlich" erzählt der Wahlhamburger im Gespräch mit PSYCHOLOGIE bringt dich weiter. "Für meine Familie und viele Freunde wandelte sich die Euphorie über den Mauerfall schnell in Sorge, weil sie miterleben mussten, wie aus dem Ruf nach Freiheit der gierige Schrei der Massen nach der D-Mark wurde. Uns war bewusst, dass das in die heutige Wut und Enttäuschung der Verlierer*innen des ungebremsten Kapitalismus münden würde. Viele Menschen hatten sich einen bedachteren, langsameren Wandel erhofft. Und dennoch war dieser Wandel ein Glück für mein Leben. Denn ich durfte in Freiheit erwachsen werden und darf in Freiheit leben."

Quelle: PSYCHOLOGIE bringt dich weiter (ots)

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